Immunhistochemie erleichtert Wahl der Aszitestherapie

Immunhistochemie von EpCAM bei Brustkrebs. Braun bedeutet, dass viel EpCAM-Protein im Gewebe vorliegt.
© Dr. Gilbert Spizzo vom Krankenhaus Meran
INNSBRUCK (ple). Die Ergebnisse einer neuen Studie können Ärzten bei der Entscheidung für eine Therapie von Patienten mit malignem Aszites helfen.
Wie Forscher um Dr. Gilbert Spizzo vom Krankenhaus Meran anhand von mehr als 2000 Gewebeproben von verschiedenen Tumoren und Metastasen mit Hilfe der Immunhistochemie herausgefunden haben, tragen nicht alle den für die Therapie bedeutsamen Marker EpCAM.
Das ist das humane Epithelzelladhäsionsmolekül, das auf den Tumorzellen sitzt und Ziel einer Aszites-Therapie mit monoklonalen Antikörpern wie Catumaxomab ist.
Spizzo und seine Kollegen vom Innsbrucker Zentrum für angewandte Krebsforschung Oncotyrol haben herausgefunden, dass Patienten mit Nieren-, Leber- oder Brustkrebs, mit einem Plattenepithel- oder Urothelkarzinom diesen Marker auf den Krebszellen tragen (J Clin Pathol 2011; 64 / 5: 415-20).
Vor der Antikörpertherapie sollte vor allem bei diesen Patienten ein immunhistochemischer Nachweis von EpCAM auf Zellen des Primärtumors, bevorzugt aber auf Metastasen erfolgen.
"Die Immunhistochemie ist einfach durchzuführen, nicht sehr teuer und kann in jedem pathologischen Institut durchgeführt werden", wird Spizzo in einer Mitteilung von Oncotyrol zitiert.
Der Antikörper Catumaxomab ist das erste zugelassene Arzneimittel zur Therapie von Patienten mit malignem Aszites. Mit dem trifunktionalen Antikörper gelingt eine signifikant längere punktionsfreie Zeit als bei Patienten, die nur eine Parazentese erhalten.
Trifunktional bedeutet, dass der Antikörper simultan an drei unterschiedliche Zellarten binden kann: an Krebszellen, an T-Zellen sowie an akzessorische Zellen wie Makrophagen.