Immuntherapie mit autologen Zellen erfolgreich gegen Melanom
Manche Patienten mit einem Melanom oder einem Synovialsarkom lassen sich erfolgreich immun- und gentherapeutisch behandeln.
Veröffentlicht:BETHESDA. Dr. Steven A. Rosenberg, der sich schon seit mehreren Dekaden mit der Immuntherapie bei Krebs befasst (NEJM 1987; 316: 889), lässt nicht locker.
Der US-Pionier der Immun- und Gentherapie aus Bethesda im US-Staat Maryland berichtet jetzt über die - zumindest bei einigen Patienten - erfolgreiche Behandlung mit autologen, genetisch veränderten Immunzellen (J Clin Oncol online, Januar 2011).
Bei zwei von elf Melanompatienten gelang mit der nebenwirkungsarmen Immuntherapie eine komplette Remission, die fast zwei Jahre anhielt.
In seiner aktuellen Studie prüfte er die Wirksamkeit von patienteneigenen T-Lymphozyten mit einem gentechnisch veränderten T-Zell-Rezeptor. Der T-Zell-Rezeptor war so verändert, dass er das Antigen NY-ESO-1 erkennt.
Dieses Antigen kommt bei 10 bis 50 Prozent der Tumoren von Patienten mit Melanom, Brust-, Prostata- oder Schilddrüsenkrebs sowie bei Frauen mit einem Ovarialkarzinom vor. In Tumoren von Patienten mit einem Synovialsarkom ist das sogar bei etwa 80 Prozent der Patienten der Fall.
An der Studie nahmen Patienten teil, bei denen die metastasierte Erkrankung trotz der Standardtherapie fortgeschritten war: sechs Patienten mit einem Synovialsarkom und elf Patienten mit einem Melanom. Alle Patienten waren NY-ESO-1-positiv.
Außer den Komplettremissionen bei zwei Melanompatienten wurde bei einem Patienten eine partielle Remission erzielt. Die Beurteilung erfolgte anhand der RECIST*-Kriterien. Insgesamt fünf Patienten sprachen auf die Immuntherapie an.
Ein objektives Ansprechen wurde bei vier der sechs Patienten mit Synovialsarkom erzielt, das bei einem Patienten mindestens 18 Monate anhielt.
* RECIST: Response Evaluation Criteria in Solid Tumors