Grippe
Impfchaos ist absehbar
Impfstoffhersteller haben offenbar Schwierigkeiten, ausreichend Vakzinen rechtzeitig zur Verfügung zu stellen.
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Im Herbst ist Impfsaison gegen Grippe: Für Impfstoffhersteller ist es höchste Eisenbahn.
© Fredrik von Erichsen / dpa
NEU-ISENBURG. Auch dieses Jahr könnte es Lieferengpässe bei Grippe-Impfstoffen geben.
Chaos droht vor allem dort, wo Rabattverträge nicht erfüllt werden können. Novartis zum Beispiel kann Begripal® erst ab Ende September bis Anfang Oktober und Optaflu® erst Mitte Oktober liefern.
Der Grund: Die für das Genehmigungsverfahren benötigten Prüfreagenzien seien stark verzögert geliefert worden, so eine Sprecherin.
Das Problem betrifft offenbar auch andere Hersteller. So hat das Paul-Ehrlich-Institut derzeit noch keine Charge aktuellen Impfstoffs freigegeben.
Nach Lösungen wird bereits gesucht
Novartis hat in Sachsen, Bremen und Thüringen für Begripal® exklusive Rabattverträge mit den Kassen geschlossen.
Kassen, Apotheker und Ärzte suchten dort bereits nach Lösungen, damit Patienten geimpft werden können, bis der Rabattimpfstoff verfügbar ist, meldet "Apotheke Adhoc".
Bei Abbott ist der Fall anders: Wegen Schwierigkeiten bei Saatviren ist die Impfstoff-Ausbeute geringer als erwartet. Höchste Priorität habe die Erfüllung der Rabattverträge in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt mit Xanaflu® und Influvac®.
"Ausschreibungsverträge werden wie geplant mit den vertraglich festgelegten Mengen an Impfstoff für die Saison 2013/14 erfüllt", so eine Abbott-Sprecherin.
Probleme könnte es bei Bestellungen darüber hinaus geben sowie bei Ratiopharm und Stada, deren Impfstoff bei Abbott produziert wird. Ratiopharm hat einen Rabattvertrag in Niedersachsen zu erfüllen. (eis)