Kommentar zur Grippe-Studie
Impfung mit Imageproblem
Für Patienten in Kliniken und Pflegeheimen ist ein Grippeausbruch lebensgefährlich. Es sollte daher jede Chance zur Prävention in solchen Einrichtungen genutzt werden. Dazu gehört - außer der Impfung von Risikogruppen - auch der Impfschutz für medizinisches Personal, um das Übertragungsrisiko auf die anvertrauten Patienten zu minimieren.
Dass dabei in Deutschland vieles im Argen liegt, haben Untersuchungen in den vergangenen Jahren zur Genüge gezeigt. Die Grippe-Impfung wird von Menschen in medizinischen Berufen besonders schlecht angenommen und die Impfraten sind zuletzt sogar gesunken: Nur etwa jeder Vierte in Praxis und Klinik hatte 2010 den Schutz; zwei Jahre zuvor war es noch jeder Dritte gewesen.
Ein Grund für die schlechte Akzeptanz der Impfung sind offenbar erhebliche Wissenslücken der Gesundheits-Profis. So hat eine Umfrage unter 563 Menschen mit Medizin-Berufen im vergangenen Jahr ergeben: Nur gut zwei Drittel wussten überhaupt, dass ihnen die Impfung empfohlen wird. Nur 43 Prozent hielten die Impfung für wichtig. Und die Hälfte zweifelte komplett die Schutzwirkung an.
Ohne ein besseres Image wird sich der Grippeschutz in Deutschland nicht verbessern lassen. Hierzu ist deutlich mehr Aufklärung nötig.
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