Impfung schützt vor Durchfall durch Rotaviren

SANTIAGO DE CHILE/WEST POINT (Rö). Zwei Impfstoffe gegen Rotaviren können bei den meisten Kindern schwere Komplikationen und Klinikaufenthalte wegen Rotavirusinfekten verhindern. Damit könnte künftig vielen Kindern, vor allem in unterentwickelten Ländern, das Leben gerettet werden.

Veröffentlicht:

Die Ergebnisse zweier großer Studien mit je einem der beiden Impfstoffe sind jetzt im "New England Journal of Medicine" vorgestellt worden.

Über die Resultate mit der Rotavirus-Vakzine von GlaxoSmithKline berichtet Dr. Miguel O‘Ryan von der Universität von Chile in Santiago (354, 2006, 11). An der Studie mit der Vakzine, einem abgeschwächten Lebendimpfstoff, hatten 63 225 Säuglinge teilgenommen.

Die Hälfte hatte eine Schluckimpfung mit der Vakzine erhalten. Damit wurden 85 Prozent aller Kliniktherapien wegen Rotavirus-Infektionen verhindert und 100 Prozent aller schweren Gastroenteritiden. Die Raten von Klinikbehandlungen wegen Diarrhoen insgesamt nahmen um 42 Prozent ab. Darminvaginationen waren in Verum- und Placebo-Gruppe gleich selten.

Die Resultate mit der pentavalenten Rotavirus-Vakzine des US-Unternehmens Merck (in Deutschland: Sanofi Pasteur MSD) hat Dr. Penny M. Heaton von den Merck Research Laboratories in West Point im US-Staat Pennsylvania vorgestellt (354, 2006, 23).

An dieser Studie hatten 68 038 Säuglinge teilgenommen. Die Hälfte von ihnen hatten die Schluckimpfung bekommen, die anderen Placebo. In dieser Studie wurden 95 Prozent aller Klinikaufnahmen und Behandlungen auf Notfallstationen wegen Rotavirus-Infektionen verhindert.

Bei den schweren Gastroenteritiden waren es sogar 98 Prozent. Die Raten von Darminvaginationen waren gering und unterschieden sich nicht zwischen der Verum- und der Placebo-Gruppe.

Die Einführung von Rotavirus-Vakzinen in Ländern der EU wird bald in diesem Jahr erwartet.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Kommentar zum Pneumo-Impfstoffregress

Die (späte) Einsicht der Krankenkassen

Sie fragen – Experten antworten

Ist eine Grippe-Impfung sinnvoll bei einem immunsupprimierten über 60-Jährigen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

MVZ

Augenärzte stellen sich gegen Investoren mit Marktmacht

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?