Errechnet

Kaffeetrinken - und das Prostatakrebs-Risiko sinkt

Wer viel Kaffee trinkt, senkt damit die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken. Diesen Zusammenhang haben chinesische Wissenschaftler hergestellt - und zwar statistisch errechnet.

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Täglich Kaffee - nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Krebskiller?

Täglich Kaffee - nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Krebskiller?

© Getty Images

NANNING. Chinesische Labormediziner haben sich die Mühe gemacht und aus Datenbanken zunächst jene Studien herausgesucht, in denen es grundsätzlich um den Zusammenhang zwischen Kaffeetrinken und Prostatakrebs ging.

Von mehr als 180 Publikationen blieben schlussendlich nur noch 21 Studien übrig, die den Einschlusskriterien genügten: zwölf Fall-Kontroll-Studien (knapp 8000 Prostatakrebs-Patienten, fast 10.000 Kontrollen) und neun Kohortenstudien mit insgesamt mehr als 455.000 Teilnehmern (Cancer Causes Control 2014; online 2. März).

Wurden alle Studien bei der statistischen Auswertung gemeinsam berücksichtigt, errechneten die Wissenschaftler einen Wert für die Odds Ratio (OR) von 0,91 (95%-Konfidenzintervall zwischen 0,86 und 0,97) für den stärksten Kaffeekonsum im Vergleich zum geringsten Konsum: Bei reichlichem Kaffeegenuss ist somit die Wahrscheinlichkeit, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, um 9 Prozent niedriger als bei Abstinenzlern.

Die größte konsumierte Menge entsprach in den Studien zwischen vier und fünf Tassen täglich, Abstinenz weniger als einer Tasse pro Tag. Eine Tasse Kaffee war in der Metaanalyse definiert als ein Volumen von 240 ml.

Das Ergebnis der aktuellen Metaanalyse, für die Studien bis zum Jahre 2011 berücksichtigt wurden, entspricht dem Resultat einer bereits 2011 veröffentlichten Metaanalyse, wie die Wissenschaftler berichten.

Eine Subgruppenanalyse hatte zudem ergeben, dass ein großer Kaffeekonsum mit einem verringerten Risiko für jegliches Erkrankungsstadium assoziiert ist, außer für ein Stadium mit einem Gleason-Score unter 7.

Koffein hat antioxidativen Effekt

Bei der Analyse im Zusammenhang mit einem Prostatakarzinom mit tödlichem Ausgang errechneten die Wissenschaftler zum Beispiel eine OR von 0,64 (95%-Konfidenzintervall zwischen 0,47 und 0,80). Einschränkend betonen sie allerdings, dass nur sechs Studien Angaben zum Grading hatten und nur vier zum Endstadium - eine Datengrundlage, die zu dünn sei, um endgültige Schlussfolgerungen ziehen zu können.

An Erklärungen, wie Kaffeetrinken Männer vor einem Prostatakarzinom bewahren könnte, mangelt es nicht. Da ist zum Beispiel der antioxidative Effekt von Koffein. Zum anderen enthält Kaffee die schon lange bekannten Diterpene Cafestol und Kahweal, die die gentoxischen Effekt so mancher Karzinogene dämpfen sollen.

Schließlich enthält Kaffee Chlorogensäure, die zum Beispiel auch in Kartoffeln vorkommt und ebenfalls antioxidativ wirkt. Und: Kaffeetrinken trägt dazu bei, dass die Spiegel von Insulin und IGF-1 (insulin-like growth factor 1) verringert werden.

Seit langem weiß man, dass Hyperinsulinämie das Risiko erhöht, an den Folgen eines Prostatakarzinoms zu sterben. (ple)

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