Grippeschutzimpfung

Kampagne ruft Ärzte zum Impfen auf

Die 2010 gestartete Präventionsinitiative "Gib der Grippe eine Abfuhr!" geht in eine neue Runde.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) organisiert auch in diesem Jahr gemeinsam mit den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) die Aktion "Gib der Grippe eine Abfuhr".

Ein Plakat, eine Patienteninformation und ein Video weisen auf die Vorteile der Impfung hin. Ärzte können diese von der KBV kostenlos bereitgestellten Materialien für die Aufklärung in ihren Wartezimmern nutzen.

"Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen das Vorsorgeangebot nutzen", erklärte die stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Regina Feldmann. Die Impfung sei das wirksamste und einfachste Mittel gegen die Influenza.

Praxisinformation für Ärzte

Alle wichtigen Informationen zur Grippeschutzimpfung hat die KBV in einer Praxisinformation für Ärzte zusammengefasst. Die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut (RKI) empfehle, Influenzaimpfungen vorzugsweise im Oktober oder November durchzuführen, so die KBV.

Gefährlich sei die Grippe bekanntlich insbesondere für ältere Menschen, chronisch Kranke und immungeschwächte Personen. Zudem sollten sich Schwangere und all jene impfen lassen, die aus beruflichen Gründen viel Kontakt zu anderen Menschen haben. Dabei hat die KBV auch besonders die Praxisangestellten im Blick, bei denen die Impfquoten zuletzt eher suboptimal waren.

Schwere Krankheitsverläufe bei Älteren

Die Altersgruppe ab 60 Jahre sei besonders häufig von schweren Krankheitsverläufen betroffen. Laut RKI lag die Impfquote in der Saison 2014/2015 bundesweit nur bei knapp 37 Prozent.

Dabei zeigt sich eine große Spannweite im Ländervergleich: von 21 Prozent in Baden-Württemberg bis 56,7 Prozent in Sachsen-Anhalt. Insgesamt liegen die Impfquoten in den neuen Bundesländern mit durchschnittlich 52,6 Prozent deutlich höher als in den alten Bundesländern mit 31,2 Prozent.

Der Aufruf zur Grippeschutzimpfung ist Teil der Präventionsinitiative, welche die KBV 2010 zusammen mit den KVen gestartet hat. (maw)

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Ist eine Grippe-Impfung sinnvoll bei einem immunsupprimierten über 60-Jährigen?

Kommentare
Thomas Georg Schätzler 22.09.201614:16 Uhr

Mehr als unglückliche Wortwahl?

Eine Präventionsinitiative zur Erhöhung der Impfbereitschaft mit dem Titel "Gib der Grippe eine Abfuhr!" ist nicht nur schlechtes, antiquiertes Deutsch.

"Jemandem eine Abfuhr erteilen" als Redewendung, also jemanden zurückweisen oder etwas ablehnen, leitet sich etymologisch aus der Mensur ab, dem Fechtkampf zwischen Mitgliedern verschiedener Studenten-Verbindungen. Hatte bei einem Kampf einer der so genannten Paukanten (Zweikämpfer) so schlimme Säbel- oder Degenhiebe erhalten, dass er vom Sekundanten (Beistand) abgeführt werden musste, so sprach man von einer Abfuhr.

Einen derartigen sprachlichen Negativ-Hintergrund für eine eigentlich positiv motivierende Impfkampagne verwenden zu wollen´, ist m. E. indiskutabel. Die Grippeschutzimpfung hat mit schlagenden Verbindungen nicht das Geringste zu tun.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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