Kopfbehaarung zeigt Risiko für Prostata-Ca

MONTREAL (hub). Männer, die schon früh eine Glatze bekommen, haben ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs. Das hat eine Studie bei 388 Männern mit Prostata-Ca und 281 ohne diese Krebserkrankung ergeben, teilt die Europäische Krebsgesellschaft mit.

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Bei den Männern mit Prostata-Ca begann die Glatzenbildung doppelt so häufig schon im Alter von 20 Jahren wie in der Kontrollgruppe. Begann die Glatzenbildung erst im Alter von 30 bis 40 Jahren, ergab sich kein Bezug zum Prostatakrebs.

Männer mit früh beginnendem Haarausfall könnten von einem Screening auf Prostata-Ca profitieren, so die Gesellschaft.

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Dr. Ralf Hettich 17.02.201108:40 Uhr

Studie aus Seattle zeigt - Männer mit Glatze erkranken weniger häufig an Prostatakrebs

Eine US-amerikanische Studie, durchgeführt am Fred-Hutchinson-Krebsforschungscenter in Seattle, brachte andere Ergebnisse zutage.

Bei Männern, die mit 30 einen frühen, erblich bedingten Haarverlust haben, verringert sich das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, um die 30 Prozent. So sagte es der Co-Autor der Studie, Jonathan L. Wright, Assistenzprofessor an der University of Washington School Medicine in Seattle.

Die Studie ist in der amerikanischen Fachzeitschrift Cancer Epidemiology am 24. März 2010 online veröffentlicht worden.

Dr. Wright und seine Kollegen untersuchten 999 Männer aus dem King County, State Washington. Sie waren alle im Alter von 35 bis 74 Jahren und hatten die Diagnose Prostatakrebs. Als Referenzgruppe dienten 942 zufällig ausgewählte gesunde Männer, die vom Alter her gesehen mit der ersten Gruppe zu vergleichen waren.

Mit Hilfe der Nortoon-Schaubilder schätzen alle Männer ihre Haarfülle im Alter von dreißig Jahren. Die Männer, bei denen Prostatakrebs diagnostiziert wurde, bestimmten ihre Haarfülle für das Jahr vor der Diagnose von Prostatakrebs. Die Männer gaben auch die Medikamente an, die den Hormonspiegel der männlichen Sexualhormone beeinflussen könnten.

Die Auswertung der Daten zeigte, dass Männer, die mit 30 Jahren einen signifikanten Haarverlust hatten, eine um 29 Prozent verringerte Wahrscheinlichkeit haben, an Prostatakrebs zu erkranken.

Mein Fazit: Die Forschergruppe um Jonathan Wright konnte jedoch nicht die Zusammenhänge zwischen der Glatzenbildung bei einem jungen Mann und der Verringerung des Prostatakrebs-Risikos erklären. Die Zusammenhänge sind sehr komplex und vielschichtig und nicht einfach mit einem Testosteron- und Dihydrostestosteron-Spiegel in Verbindung zu bringen.

Mit den besten Wünschen für Ihre Männergesundheit

Ihr Dr. Ralf Hettich

Mailkontakt: info@ralfhettich.de

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