Krebsforscher greifen in Telomeraseaktivität ein

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ANN ARBOR (hub). Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere, die Zellen altern, sterben irgendwann. In Krebszellen verhindert die Telomerase den Telomerabbau, die Zellen können sich unendlich teilen. Forscher der Uni von Michigan haben jetzt ein Protein entdeckt, dass in die Regulation der Telomeraseaktivität eingreift.

TIN2 verhindere so letztlich die Verlängerung der Telomere, teilt die Uni mit. Die Forscher suchen nun nach Substanzen, die die TIN2-Aktivität nachahmen.

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Kommentare
Dr. Nabil Deeb 18.02.201013:45 Uhr

Die Telomerase spielt möglicherweise eine zentrale Rolle bei der Karzinogenese menschlicher Zellen .!





Nabil DEEB
Arzt – Physician – Doctor
PMI-Registered Doctors''Association
53140 Bonn / GERMANY




Die Telomere :-

Telomere sind Strukturen am Ende der Chromosomen. Sie enthalten keine Gene, bestehen aus einer bestimmten Basenfolge (TTAGGG) und dienen zum Schutz der Chromosomenstabilität. Während der Zellteilung kommt es progressiv zum Längenverlust, was die Lebensspanne der Zellen limitiert. Die Telomerase ist ein Schlüsselenzym, das bei verminderter Aktivität zu Krankheitsbildern mit gestörter Zellerneuerung führt (Beispiel: Dyskeratosis kongenita). Im Gegensatz dazu haben die meisten Tumore eine erhöhte Telomerase-Aktivität. Es liegt daher nahe, den epigenetischen Status der Telomere näher zu untersuchen, um neue Therapieansätze zu finden.


Der Ribonukleoproteinkomplex Telomerase :-

Der Ribonukleoproteinkomplex Telomerase spielt eine zentrale Rolle bei der zellulären Seneszenz und der Karzinogenese menschlicher Zellen. Der weitaus überwiegende Anteil menschlicher Tumoren erlangt durch die Reaktivierung des Enzyms Telomerase wieder die Fähigkeit zur unbegrenzten Proliferation.

Durch Aktivierung der Telomerase stabilisieren die Tumorzellen ihre Telomeren und entgehen so der Zellseneszenz, die in somatischen Zellen mit forschreitender Erosion der Telomere zum Wachstumsstopp führt. Da im normalen Organismus nur noch in Keimzellen eine hohe Telomerase-Aktivität nachweisbar ist, gilt die Telomerase als ein vielversprechendes Target zur selektiven Behandlung maligner Tumoren. Ein gezieltes Ausschalten der Telomerase führt mit jeder Zellteilung zu einer zunehmenden Verkürzung der Telomere und letztendlich nach Erreichen einer kritischen Telomerenlänge zum Proliferationsstopp. Aufgrund der Latenzzeit zwischen Telomerase-Hemmung und Proliferationsstopp ist eine Telomerase Hemmung klinisch nur in Kombination mit anderen Therapiemaßnahmen, wie Chemotherapie und Bestrahlung sinnvoll. Anhand von stabil transfizierten Zelllinien, in denen durch Transfektion die Telomerase-Aktivität gezielt inhibiert bzw. induziert wird, soll das Konzept von Telomerase Hemmung und der Kombination mit Chemotherapie und Bestrahlung in vitro und am Xenograft Modell in vivo systematisch geprüft werden. Ferner sollen die Effekte von Verbindungen, die die Telomerase hemmen, an nicht transfizierten Tumorzelllinien untersucht und mit den Effekten an transfizierten Zelllinien verglichen werden.



Altern aber mit Grenzen !!!

So ist bekannt, dass ein Abbau der Telomer-Enden durch die wiederaufbauende Aktivität der Telomerase ausgeglichen werden kann, wie es bei Stammzellen und Zellen der Keimbahn der Fall ist.

Körperzellen wären folglich unsterblich und können sich unendlich lange teilen. Doch in ausdifferenzierten Körperzellen eines Erwachsenen ist dieses Enzym nicht mehr aktiv.



Väterliche Gene bestimmen Länge der Telomere !!!

Wie lange ein Mensch lebt, entscheiden, neben den Umständen und eventuellen Krankheiten, auch die Gene, genauer gesagt die Telomere, bestimmte Teile unserer DNA. Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass deren Länge ausschließlich vom Vater geerbt wird, nicht von der Mutter.

Die Telomere liegen jeweils an den Enden der DNA und enthalten sich wiederholende Geneinheiten. Nach geltender Lehrmeinung dienen sie primär dem Schutz der weiter innen liegenden Gene vor der Degradation. Denn mit steigendem Alter „nutzt“ sich die DNA ab - von den Enden her geht mit jeder Zellteilung ein wenig Material verloren. Sind die Telomere, die Schutzkappen, verbraucht, erreicht die Degradation wichtige Gene und nach und nach fallen wichtige Körperfunktionen aus oder zeigen Fehler – der Mensch altert.

Je länger die „Schutzkappen“ eines Menschen sind, desto länger ist auch seine potenzielle Lebensdauer – so die gängige Theorie. In einer Studie an der schwedischen Umea Universität untersuchten jetzt Göra

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