Kommentar zur Jobangst-Studie
Kurzatmig durch die Krise
Das Reich der Freiheit beginnt erst da, wo die Arbeit aufhört - das hat Karl Marx im "Kapital" geschrieben. Die Atemwegs-Freiheit kann er damit nicht gemeint haben.
Denn wie eine Studie von Düsseldorfer Sozial- und Arbeitsmedizinern gezeigt hat, genügt bereits die Angst, die Arbeit könnte aufhören und der Arbeitsplatz verloren gehen, um freies Atmen zu behindern und die Asthmainzidenz steigen zu lassen.
Die deutsche Untersuchung bestätigt damit, was eine britische Studie bereits im vergangenen Jahr zutage gefördert hat: Die Furcht vor dem Jobverlust, die seit Beginn der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise umgeht, ist ungesund. Die ökonomische Krise wird begleitet von einer Zunahme gesundheitlicher Probleme, und besonders heftig setzt sie dem Respirationstrakt zu.
Es ist in den vergangenen Jahren ein großes Gewese um die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz gemacht worden. Das Bundesgesundheitsministerium etwa hält eine 24-seitige Broschüre des Titels "Unternehmen unternehmen Gesundheit" vor.
Das alles ist ohne Frage löblich. Die Studienergebnisse zeigen freilich klar: Die beste unternehmerische Maßnahme, die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten, ist es, ihnen ihre Arbeitsplätze zu sichern.
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