Ebola

Leere Betten in Liberias Isolierstation

Die deutsche Leiterin der Ebola-Isolierstation in Liberias Hauptstadt Monrovia übt harsche Kritik am internationalen Einsatz gegen die Epidemie. Die Hilfe sei viel zu spät gekommen.

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TÖNISVORST. "Westliche Regierungen, die WHO und internationale Hilfsorganisationen haben viel zu spät auf den Ebola-Ausbruch in Westafrika reagiert. Mit ihrem Zögern haben sie einen Teil dazu beigetragen, dass sich das Virus als Epidemie ausbreiten konnte."

Das kritisierte Margret Gieraths-Nimene, Leiterin der Gerlib-Klinik in der liberianischen Hauptstadt Monrovia und einer ebenfalls dort gelegenen Isolierstation.

Situation war schon außer Kontrolle

"Als die Krankheit ausgebrochen ist, haben wir von der Entwicklungshilfe und der WHO immer gehört, es sei zu früh, um einzuschreiten oder zu gefährlich, da haben wir uns sehr allein gelassen gefühlt", sagte sie bei einem Pressegespräch in Tönisvorst bei Krefeld.

Erst als die Situation außer Kontrolle war und zunehmend über Ebola berichtet wurden, sei Hilfe in Gang gekommen - oft zu spät.

"Jetzt haben wir in Liberia tolle Ausrüstung und viele Isolierstationen, deren Betten leer bleiben und deshalb wieder abgebaut werden".

Gieraths-Nimene ist vor 30 Jahren von Deutschland nach Liberia gezogen und hat dort gemeinsam mit ihrem Mann die Gerlib-Klinik eröffnet.

Keine Entwarnung

In Monrovia hat sie bei Ausbruch der Ebola-Krise für das Medikamenten-Hilfswerk action medeor den Aufbau einer Isolierstation mit 44 Betten koordiniert.

Auch wenn die Zahl von Neuinfektionen in Liberia seit Mitte November leicht rückläufig ist, will Gieraths-Nimene keine Entwarnung geben.

"Wir müssen sehr vorsichtig sein und die Menschen, die geheilt von der Isolierstation entlassen werden, auch weiter betreuen", sagte sie.

Gemeinsam mit action medeor setzt sie sich in einem Aufklärungsprogramm dafür ein, dass die Menschen in der Region über einfache Hygienemaßnahmen informiert werden. (acg)

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