Ebola

Liberia schließt Grenzen

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NEU-ISENBURG. Liberia will angesichts des Ausbruchs der Ebola-Viruskrankheit in dem westafrikanischen Land alle Grenzen zu den Nachbarstaaten schließen. Ausnahmen seien lediglich zwei Flughäfen und drei andere Grenzpunkte.

An diesen würden aber Screeningzentren eingerichtet. Dies teilte die liberianische Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf am Montag nach einem Treffen mit einem eigens eingerichteten Krisenstab mit. Sie hatte den Ebola-Ausbruch am Wochenende zu einem nationalen Notfall erklärt.

Als weitere Maßnahmen sollen größere Menschenansammlungen etwa bei Demonstrationen weitgehend untersagt und an zahlreichen öffentlichen Plätzen Waschbecken und Desinfizierungsmittel zur Verfügung gestellt werden.

Zudem wurden Hotels, Restaurants und Kinos aufgefordert, regelmäßig einen fünfminütigen Aufklärungsfilm zu der Seuche auszustrahlen, um den Menschen die Gefahren zu vermitteln.

In Liberia gab es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bis Anfang vergangener Woche 224 Krankheitsfälle (inklusive Verdachtsdiagnosen und möglicher Erkrankungsfälle), mindestens 127 Menschen starben. In ganz Westafrika hat die WHO bislang 660 Todesfälle und 1093 Erkrankte gezählt.

Zuletzt hatte auch ein Erkrankungsfall in Nigeria die dortigen Behörden aufgeschreckt. Dort war am vorvergangenen Sonntag ein Liberianer bei seiner Ankunft am Flughafen von Lagos zusammengebrochen und ins Krankenhaus gebracht worden. Er sei am Dienstag in Quarantäne gestorben.

Das Land hat daraufhin seine Sicherheitskräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Alle Flughäfen, Seehäfen und Landesgrenzen würden nach diesem ersten Auftreten der tödlichen Seuche im Land verstärkt überwacht, hieß es am Wochenende.

Derweil wurde am Montag bekannt, dass womöglich ein hochrangiger Arzt aus Sierra Leone, der dort an der Ebola-Viruskrankheit erkrankt ist, im Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) behandelt werden könnte. "Wir haben den Hamburger Seuchenstab aktiviert und in Abstimmung mit allen zuständigen Behörden und Einrichtungen unsere grundsätzliche Bereitschaft erklärt, den Patienten aufzunehmen und zu behandeln", sagte eine UKE-Sprecherin am Montag.

Medienberichten zufolge könnte es sich bei dem Patienten um Dr. Sheik Umar Khan handeln, der als "Chef-Virologe" maßgeblich an der Bekämpfung des Ebola-Ausbruchs in dem Land beteiligt ist. Er hatte über 100 erkrankte Patienten selbst behandelt und sich dabei mutmaßlich mit dem Virus infiziert. (dpa/nös)

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