Kongo

Mehr Tote durch Masern als Ebola

An Masern sind 2019 in der Republik Kongo doppelt so viele Menschen gestorben wie an Ebola. Für Gegenmaßnahmen wird mehr Geld gebraucht.

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Armenviertel Malweka in einem Vorort von Kongos Hauptstadt Kinshasa: Die Masern-Epidemie hat bereist 6000 Todesfälle gefordert.

Armenviertel Malweka in einem Vorort von Kongos Hauptstadt Kinshasa: Die Masern-Epidemie hat bereist 6000 Todesfälle gefordert.

© APA/HELMUT FOHRINGER/dpa

Kinshasa. Die Masern-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) hat sich weiter verschärft. Seit November sind weitere 1000 Menschen an den Infektionen gestorben, berichtet das Afrika-Regionalbüro der WHO in einer Mitteilung.

Damit habe es seit Anfang 2019 in dem Land etwa 6000 Maserntote gegeben. Das sind doppelt so viele Sterbefälle wie durch Ebola. Die WHO versucht jetzt, weitere Geldmittel für Gegenmaßnahmen einzuwerben.

Mithilfe von Regierung, WHO und Hilfsorganisationen seien 2019 landesweit bereits 18 Millionen Kleinkinder bis fünf Jahre gegen Masern geimpft worden. Es gebe aber in einigen Regionen immer noch Impflücken und jeder vierte Masernpatient sei älter als fünf Jahre.

„Wir müssen sicherstellen, dass kein Kind mehr an der impfpräventablen Krankheit sterben muss“, betont WHO-Regionaldirektor Dr. Matshidiso Moeti in der Mitteilung. Etwa 310.000 Masernverdachtsfälle wurden im vergangenen Jahr registriert.

Gelder reichen nicht aus

Die Epidemie wird begünstigt durch Impfdefizite, Mangelernährung, weitere Infektionskrankheiten, überlastete und unzureichende Gesundheitsdienste sowie militärische Auseinandersetzungen.

Zudem reichen die Geldmittel für Gegenmaßnahmen nicht aus. Das Land habe dafür zwar bereits 27,6 Millionen US-Dollar an Hilfsgeldern bekommen.

Weitere 40 Millionen würden aber für ein Programm zur Impfung von 6- bis 14-Jährigen gebraucht, sowie für verbesserte Therapien, Gesundheitsbildung, kommunale Programme, Stärkung von Gesundheitseinrichtungen, Surveillance und Koordination der Maßnahmen.

Hilfsdienste wie „The European Civil Protection and Humanitarian Aid Operations“, Gavi, Vaccine Alliance, Ärzte der Welt, Ärzte ohne Grenzen, UN-Kinderfonds, WHO und weitere Partner engagieren sich bereits vor Ort gegen Masern. (eis)

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