Engagement in der Pandemie

„Menschenwürde verteidigt“: Spanische Ärztin erhält Dresden-Preis

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Die spanische Ärztin Cristina Marin Campos an ihrem Arbeitsplatz im Universitätskrankenhaus in Madrid.

Die spanische Ärztin Cristina Marin Campos an ihrem Arbeitsplatz im Universitätskrankenhaus in Madrid.

© Juan Carlos Rojas / Dresdner-Friedenspreis / dpa

Dresden. Für ihr Engagement in der Corona-Pandemie ist die spanische Ärztin Cristina Marin Campos mit dem Dresden-Preis 2021 ausgezeichnet worden. Der Verein „Friends of Dresden“ ehrte die 32-Jährige am Sonntag in der Semperoper stellvertretend für das medizinische Personal weltweit, das in der Pandemie Herausragendes geleistet hat und leistet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Cristina Marin Campos habe ein Beispiel dafür gegeben, „wie die Menschenwürde verteidigt werden muss und gemeinsam mit ihr nenne ich die vielen Helfer, die nicht lange über das „Für und Wider“ diskutiert, sondern beherzt gehandelt haben“, sagte der frühere Bundesinnenminister und Ehrenmitglied von „Friends of Dresden“, Gerhart Baum, als Laudator laut Redemanuskript. Geehrt würden auch alle verstorbenen Mediziner, sie hätten im Wissen um die Gefahr „ein hohes Risiko für ihr eigenes Leben auf sich genommen, um anderen Menschen zu helfen“.

Briefe an COVID-Patienten

Spanien traf die erste Pandemie-Welle im Frühjahr 2020 hart, auch das Universitätskrankenhaus in Madrid, Arbeitsort von Campos, war überfüllt. Die Ärztin merkte schnell, dass die Kranken auf den abgeschotteten Stationen besonders unter der Isolation litten. Über die sozialen Medien rief sie die Bevölkerung auf, Briefe für sie zu schicken. Schon am ersten Tag gingen 35.000 Briefe ein.

Die den Briefen zugrundeliegende Idee war es, die Einsamkeit und Isolation zu bekämpfen, der sich die COVID-Patienten gegenübersahen, erklärte die Preisträgerin. In so schwierigen Situationen sei manchmal auch Platz für „einen kleinen, ganz persönlichen Beitrag“, sagte sie. „Jeder kann versuchen, etwas an den eigenen Umständen zu verbessern.“ Die Anerkennung durch diese Auszeichnung gelte allen, die halfen, dass sie ihre Arbeit bewältigte, die „schwere Momente mit mir teilten und mich zum Weitermachen ermutigten“ und denen, „die sich mit beispielloser Stärke bis heute ausschließlich der Behandlung des Virus widmen“.

Bei der Verleihung las Schauspielerin Hanna Schygulla Auszüge aus Briefen, Opernstar René Pape und die italienische Liedermacherin Etta Scollo erinnerten an die nach Schätzungen weltweit über 100.000 Ärzte und Pfleger, die selbst an COVID-19 starben.

Der Dresden-Preis wird seit 2010 vergeben und von der Klaus Tschira Stiftung gefördert. Zu den bisher Geehrten gehören Michail Gorbatschow, der ehemalige sowjetische Offizier Stanislaw Petrow, der Herzog von Kent, Whistleblower Daniel Ellsberg, Bürgerrechtskämpfer und Sportler Tommie Smith sowie die junge Syrerin Muzoon Almellehan, die sich für Bildung in Krisengebieten einsetzt. (dpa)

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