Wunden
Mit Kaltplasma heilen diabetische Fußulzera schneller
Chronische Wunden heilen bei Diabetikern ja besonders schlecht. Eine neue Option könnte Kaltplasma sein.
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Kaltplasma-Therapie: Wirksam bei der Behandlung von Fußulzera bei Diabetes.
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Bad Oeynhausen. Diabetische Fußulzera heilen bei einer Behandlung mit Kaltplasma schneller. Das haben Forscher vom Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen nachgewiesen. Es handle sich bei ihrer Untersuchung um die erste prospektive, randomisierte und Placebo-kontrollierte Studie zum Thema, teilt das Zentrum mit.
Die Wissenschaftler dokumentierten die Heilung von 62 Fußulzera bei 43 Patienten, die ergänzend zur Standardwundtherapie entweder Kaltplasma oder Placebo erhielten (JAMA Netw Open 2020; online 16. Juli).
Mit Kaltplasma war der Heilungsprozess signifikant beschleunigt, der Wundverschluss schneller, erläutert Studienautor Professor Diethelm Tschöpe, Direktor des Diabeteszentrums, in der Mitteilung.
Gute Patientenverträglichkeit
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens sei die gute Patientenverträglichkeit: „Wir haben keine mit der Therapie verbundenen Nebenwirkungen festgestellt“, wird Autorin Dr. Tania-Cristina Costea zitiert.
Die Annahme, dass Kaltplasma antimikrobiell und infektmodulierend wirkt, sei nicht belegt worden. Dies könne vermutlich auf die begleitende Standardtherapie zurückgeführt werden und demonstriere, dass biologische Effekte des Plasmas in der Wundheilung relevant seien, fügt Privatdozent Dr. Bernd Stratmann, Erstautor der Publikation, hinzu.
Chronische Wunden zählen bekanntlich zu den großen Herausforderungen in der Behandlung von Patienten mit Diabetes, da deren dauerhafte Abheilung deutlich verzögert ist. Die Therapie gestalte sich teuer, langwierig und mühsam, erinnert das Herz- und Diabeteszentrum. (eb)