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Mit mehr Klinik-Personal gegen Infektionen

Bei der Preisverleihung der Robert-Koch-Stiftung forderten Experten eine höhere Teilnahme an Hygieneprogrammen.

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BERLIN. Jährlich erkranken in Deutschland bis zu 600.000 Patienten an Krankenhausinfektionen, rund 15.000 Patienten sterben jedes Jahr daran.

Gesundheitsexperten sind sich einig, dass ein Teil der Infektionen vermieden werden könnten, wenn Hygienemaßnahmen eingehalten würden.

Zudem brauche es deutlich mehr Personal an den Kliniken. In Deutschland beteiligten sich zum Beispiel etwa 800 der 2000 Krankenhäuser an der Aktion "Saubere Hände", betonte Professorin Petra Gastmeier vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Berliner Charité am Mittwochabend in Berlin anlässlich des erstmals verliehenen Preises "für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention" der Robert-Koch-Stiftung.

Allerdings müssten sich noch deutlich mehr werden: Wenn sich 80 Prozent des Klinikpersonals beteiligen würde, wären die meisten Infektionen vermeidbar, prognostizierte Gastmeier.

"Wie schlimm muss die Situation noch werden, damit man alle Krankenhäuser überzeugen kann?", fragte Professor Jos van der Meer von der Radboud Universität der niederländischen Stadt Nijmegen.

RKI-Preis für Krankenhaushygiene geht nach Münster

Infektionen führten zu einer verlängerten Behandlungsdauer und höheren Behandlungskosten, betonte Professor Georg Peters vom Institut für Medizinische Mikrobiologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Er forderte eine Debatte darüber, was sich die Gesellschaft leisten möchte. Schließlich steigere der medizinische Fortschritt das Risiko für Erreger.

Den mit 50.000 Euro dotierten Preis der Robert Koch-Stiftung erhielt Professor Helge Karch, Direktor des Instituts für Hygiene am Universitätsklinikum Münster, und sein Team.

Karch und seine Mitstreiter haben dafür gesorgt, dass in Münster Krankenhäuser, Arztpraxen sowie Alten- und Pflegeheime beim Kampf gegen MRSA und andere Erreger eng mit der Uniklinik zusammenarbeiten. (sun)

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