Montelukast bewährt sich beim Infekt-Asthma
GLASGOW (grue). Bei Kindern mit Virus-bedingtem Infektasthma kann der Leukotrien-Antagonist Montelukast die Zahl der Asthma-Exazerbationen, wie berichtet, wesentlich verringern. Zudem verlängert sich damit die beschwerdefreie Zeit. Möglicherweise könne das Mittel bei solchen Kindern auch bedarfsweise verordnet werden, meint Professor Hans Bisgaard aus Kopenhagen. Hinweise darauf gebe es aus einer Pilotstudie.
Veröffentlicht:Die Ergebnisse der australischen Studie sind vor kurzem beim Kongreß der Europäischen Respiratory Society (ERS) in Glasgow präsentiert worden. An der Untersuchung nahmen 200 Kinder mit virusbedingtem intermittierendem Asthma teil. Sie erhielten nur bei Infektsymptomen für jeweils sieben Tage Montelukast, in Deutschland als Singulair® erhältlich. Ergebnis: Die Kinder mußten im Therapiejahr im Vergleich zu früher seltener wegen akuter Atemwegsbeschwerden zum Arzt und hatten weniger Fehltage in der Schule.
Der Nutzen des Leukotrienantagonisten bei Kindern mit Virus-bedingtem Infektasthma ist auch in der placebokontrollierten PREVIA-Studie (Montelukast and the Prevention of Viral-Induced Asthma) nachgewiesen worden (wir berichteten). In der Ein-Jahres-Studie wurde die Wirksamkeit von 4 bis 5 mg pro Tag bei 522 Vorschulkindern mit Infektasthma untersucht, erinnerte Bisgaard bei einer Veranstaltung des Unternehmens MSD in Glasgow.
Im Vergleich zu Placebo reduzierte der Leukotrienantagonist die Zahl der jährlichen Exazerbationen signifikant um 32 Prozent. Der Unterschied betrug 1,6 zu 2,3 Krankheitsepisoden.
Die Zeit bis zur ersten Exazerbation betrug in der Montelukast-Gruppe 206 Tage und mit Placebo 147 Tage. Die Rate der unerwünschten Wirkungen war in beiden Gruppen etwa gleich, allerdings gab es in der Placebogruppe mehr Therapieabbrüche (3,7 Prozent versus 0,4 Prozent unter Montelukast). "Während sich bei persistierendem Asthma die Therapie auf inhalative Steroide stützt, hatten wir für das nur gelegentlich auftretende Infektasthma bisher kaum Behandlungsmöglichkeiten", so Bisgaard. Hier sei Montelukast nun das Mittel der Wahl.