Lebensqualität mit Krebs
Nach der Krebsdiagnose sportlich bleiben zahlt sich aus
Sport steigert die Lebensqualität von langzeitüberlebenden Darmkrebspatienten. Darauf deutet das Ergebnis einer DKFZ-Studie mit 1700 Teilnehmern hin.
Veröffentlicht:Heidelberg. Darmkrebspatienten, die nach der Diagnose Sport machen, geht es langfristig körperlich und emotional besser. Sie sind weniger von Erschöpfung und Antriebslosigkeit beeinträchtigt als inaktive Patienten. Das geht aus zwei Studien des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hervor.
Heidelberger Forscher um Dr. Volker Arndt, Leiter der Abteilung Cancer Survivorship am DKFZ, suchten nach Faktoren, die die langfristige Gesundheit und Lebensqualität nach der Therapie beeinflussen können.
Höhere Lebensqualität in allen Kategorien
Körperliche Aktivität ist einer dieser Faktoren, legen zwei Arbeiten (Cancer Prev Res 2020; online 6. April; und Support Care Cancer 2015; online 2. November) von Arndts Team nahe. Bekannt ist ja bereits, dass Bewegungsmangel einer der größten Risikofaktoren für Darmkrebs ist.
Die Wissenschaftler haben nun untersucht, inwiefern sich die wöchentliche Bewegungsdauer von Darmkrebspatienten auch auf ihre Lebensqualität nach der Diagnose auswirkt. Dafür machten die Teilnehmer Angaben zu ihrer körperlichen Aktivität vor ihrer Diagnose sowie fünf Jahre danach, außerdem zu ihrem körperlichen, kognitiven und emotionalen Wohlbefinden. Über 1700 Patienten aus dem Rhein-Neckar-Kreis nahmen an der Studie teil.
Ergebnis: Langzeitüberlebende, die nach der Diagnose sportlich aktiv blieben oder ihre körperliche Aktivität steigerten, hatten in allen untersuchten Kategorien eine bessere Lebensqualität.
„Sport auf Vorrat“ bringt nichts
Die Gruppe der körperlich Aktiveren war zudem weit weniger von Fatigue beeinträchtigt als die der weniger Aktiven. Sport auf Vorrat, also lediglich sportliche Aktivitäten vor der Diagnose, reiche dagegen nicht aus, heißt es in der Mitteilung.
Nur wer sich therapiebegleitend und auf Dauer fit halte, habe einen Vorteil gegenüber Patienten, die sich wenig oder gar nicht sportlich betätigten, wird die Erstautorin der beiden Studien, Dr. Ruth Elisa Eyl, in der Mitteilung zitiert. Patienten, die erst nach der Diagnose körperlich aktiver werden, profitierten ebenfalls im Vergleich zu nicht trainierenden. Es sei also nie zu spät für Sport, heißt es in der Mitteilung. (eb)