European Health Union
Neue EU-Empfehlungen zur Krebsvorsorge
Bis 2025 soll die Mehrheit der europäischen Bevölkerung, bei denen Vorsorgeuntersuchungen auf Mamma-, Zervix- und kolorektale Karzinome indiziert sind, diese auch erhalten. Um das zu erreichen, hat der Rat der Europäischen Union ein Konzept zur Krebsvorsorge beschlossen.
Veröffentlicht:Brüssel. Der Rat der Europäischen Union hat sich heute auf eine neues Konzept für die Krebsvorsorge verständigt, heißt es in einer Meldung der Europäischen Kommission. Ziel sei, die Krebsfrüherkennung in der gesamten EU zu verbessern. Das Konzept ist Teil des europäischen Plans zur Krebsbekämpfung.
Das neue EU-Konzept, das sich auf die neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen und Erkenntnisse stützt, soll dazu beitragen, dass 90 Prozent der EU-Bevölkerung, die für Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen in Frage kommen, diese bis 2025 auch in Anspruch nehmen. Der neue Ansatz sehe zudem vor, die Vorsorgeprogramme schrittweise auf Prostata-, Lungen- und unter bestimmten Umständen auch auf Magenkrebs auszuweiten.
Empfehlungen für Mamma-, Zervix- und kolorektale Karzinome
Für Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs empfiehlt das neue EU-Konzept der Meldung zufolge:
- Brustkrebs-Screening mittels Mammographie für Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren und empfohlen für Frauen zwischen 45 und 74 Jahren.
- Tests auf humane Papillomaviren (HPV) als bevorzugtes Mittel der Gebärmutterhalskrebsvorsorge für Frauen im Alter von 30 bis 65 Jahren mit einem Abstand von mindestens fünf Jahren.
- Quantitativer immunochemischer Stuhltest (FIT) als bevorzugter Test für die Darmkrebsvorsorge, bevor Personen im Alter von 50 bis 74 Jahren zur Nachfolgekoloskopie überwiesen werden.
Grundlagen für Lungen-, Prostata- und Magenkrebs-Screenings schaffen
Für Lungen-, Prostata- und Magenkrebs fordert die Empfehlung die Mitgliedstaaten auf, auf der Grundlage weiterer Forschungsarbeiten
- die Durchführbarkeit und Wirksamkeit der Niedrigdosis-Computertomographie zur Untersuchung von Personen mit hohem Lungenkrebsrisiko, einschließlich starker Raucher und ehemaliger Raucher, zu untersuchen und die Untersuchung mit Ansätzen der Primär- und Sekundärprävention zu verbinden,
- die Durchführbarkeit und Wirksamkeit eines organisierten Prostatakrebs-Screenings für Männer auf der Grundlage eines Tests auf prostataspezifisches Antigen (PSA) in Kombination mit einer Magnetresonanztomographie (MRT) als Nachuntersuchung zu bewerten,
- Verfolgung von Screening- und Teststrategien für Helicobacter pylori für Länder und Regionen mit hoher Magenkrebsinzidenz und -sterblichkeit.
Finanzielle Unterstützung für die Krebsfrüherkennung sei verfügbar: 38,5 Millionen Euro wurden bereits für Projekte im Rahmen des EU4Health-Programms und 60 Millionen Euro im Rahmen von Horizont Europa gebunden. Im Rahmen des EU4Health-Arbeitsprogramms 2023 werden weitere 38,5 Mio. EUR bereitgestellt, um die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung dieser neuen Ratsempfehlung und der Entwicklung von EU-Leitlinien zu unterstützen. Weitere Unterstützung könne auch aus den europäischen Regional-, Kohäsions- und Sozialfonds bereitgestellt werden. (eb)