Kommentar zu Krebs und Übergewicht
Nicht furchterregend
Bei Männern sind es 3,9 Prozent und bei Frauen 8,9 Prozent: So hoch sind die von der WHO ermittelten Anteile der durch Übergewicht verursachten Krebserkrankungen in Deutschland, weißen Hautkrebs ausgenommen.
Nimmt man nur die Krebsarten, die gesichert mit Adipositas in Verbindung stehen - für Männer etwa das Speiseröhren-, Pankreas-, Nieren-, Kolon- und Rektumkarzinom, für Frauen darüber hinaus Brust-, Endometrium-, Ovarial- und Gallenblasenkrebs - liegen die Quoten bei 18 Prozent für Männer und 16 Prozent für Frauen.
Diese Raten sind gewiss nicht gering. Furchterregend sind sie aber auch nicht. Denn sie zeigen, dass die weitaus meisten Malignome nicht von Übergewicht verursacht werden.
Auf das Rauchen beispielsweise gehen jährlich mehr als doppelt so viele bösartige Tumoren zurück wie nun dem Übergewicht zugeschrieben wird.
Das soll freilich nicht heißen, das Wuchern der Pfunde sei zu vernachlässigen. Der Mensch stirbt schließlich nicht am Krebs allein.
Schon der Blick auf die Mortalitätsziffern der Herz-Kreislauf-Krankheiten zeigt, dass der Kampf gegen die epidemische Zunahme von Übergewicht alle Anstrengungen wert ist. Sollte dadurch auch die Krebsinzidenz sinken - umso besser.
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