Gastroenteritis

Noroviren unter Verdacht

Die Epidemie von Brechdurchfällen im Osten der Republik scheint vorüber zu sein. Auch wenn die Quelle noch immer nicht feststeht, rücken Noroviren stärker in den Fokus.

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Kantinenessen: mit Noroviren?

Kantinenessen: mit Noroviren?

© Jens Büttner / dpa

BERLIN (nös). Die Epidemie von akuter Gastroenteritis in Ostdeutschland könnte womöglich schon überstanden sein. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstag verdichten sich die Hinweise, "dass der Ausbruch vorüber ist". Die Ursache für die Erkrankungswelle und die Erreger ist jedoch noch nicht ausgemacht.

Zwar steigen dem Lagebericht zufolge die Fallzahlen noch immer, allerdings beruht das laut RKI vor allem auf Nachmeldungen durch die zuständigen Behörden aus den einzelnen Bundesländern.

Betroffen von der Epidemie sind Schulen und Betreuungseinrichtungen in allen ostdeutschen Bundesländern einschließlich Berlin, aber mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern.

Bis zum Dienstagmorgen verzeichnete das RKI rund 10.000 Fälle aus 416 Einrichtungen. Tags zuvor waren erst 8962 Fälle aus 369 Einrichtungen gemeldet.

Ergebnisse aus Berlin

Laut RKI deuten immer mehr Laboruntersuchungen auf eine Norovirus-Epidemie hin. Allerdings sind noch nicht alle Rückstellproben aus den Kantinen untersucht, zahlreiche Laborergebnisse liegen noch nicht vor. Deswegen wird auch weiter auf bakterielle Toxine hin untersucht.

Außerdem wollen die Experten auch eine Vermischung mit dem "Hintergrundrauschen" nicht ausschließen. Zur Erinnerung: Noroviren verursachen jährlich rund 100.000 Erkrankungen in Deutschland. Vor allem in kalten Jahreszeiten nehmen die Fallzahlen zu.

Auch der Verdacht, dass die Infektionen aus einer Quelle stammen, erhärtet sich offenbar. Die Spuren führen Berichten zufolge zu den Küchen des deutschlandweit tätigen Kantinenzulieferers Sodexo.

Der Berliner Senat berichtet, dass ein Vergleich verschiedener Speisepläne gezeigt habe, dass Lebensmittel eines Zulieferers von Sodexo die Vehikel der Erreger seien.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wollte die Funde am Dienstag zunächst nicht bestätigen. Beim BVL ist die Bund-Länder-Task-Force angesiedelt, die die Untersuchungen koordiniert.

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