Kommentar zur Darmkrebs-Suche
Pluspunkte für Immuntests
Bereits in früheren Untersuchungen gab es Hinweise, dass unter den Tests auf okkultes Blut beim Darmkrebsscreening aufgrund der höheren Sensitivität jene Verfahren besser abschneiden können, die auf immunologischer statt auf enzymatischer Grundlage das Blut aufspüren.
Erstmals belegt nun eine Studie aus Heidelberg im direkten Vergleich - mit Bestätigung der Ergebnisse durch eine anschließende Koloskopie - den Vorteil von drei ausgewählten Immuntests.
Das stützt klar die Forderung im Nationalen Krebsplan, sich den Europäischen Leitlinien zum Darmkrebs-Screening anzuschließen, in denen ein immunologischer Test als Standard eingestuft wird, vorausgesetzt, die Spezifität ist mindestens so hoch wie die des Enzymtests und die Sensitivität, wie in bisherigen Studien beobachtet, deutlich höher.
In den S3-Leitlinien zum Kolorektal-Ca vom Januar 2013 heißt es denn auch, dass immunologische Tests "mit nachgewiesen hoher Spezifität über 90 Prozent und Sensitivität alternativ zum Enzym-Test" eingesetzt werden können.
Allerdings: Wegen der großen Variabilität zwischen den verfügbaren Tests bei den Parametern "Sensitivität" und "Spezifität" wird der generelle Einsatz aller Immuntests nicht empfohlen. Die aktuelle Studie könnte dazu beitragen, dass sich das ändert.
Lesen Sie dazu auch: Darmkrebs aufspüren: Immuntests stechen Enzymtests aus