Münster
Preis für Forschungen zu Osteoporose
MÜNSTER. Der münsterische Mediziner Dr. Daniel Umlauf hat für seine Doktorarbeit, die mögliche neue Behandlungsmöglichkeiten bei Osteoporose aufzeigt, den Promotionspreis der Medizinischen Fakultät der Universität Münster erhalten.
Der mit 2500 Euro dotierte Preis wird vom Unternehmen Pfizer gestiftet, wie die Universität mitteilt. Umlauf und sein Team vom Institut für experimentelle muskuloskelettale Medizin hat bei Mäusen das Gen ausgeschaltet, das für die Produktion des Proteins TRPC1 verantwortlich ist.
Das Ergebnis der Experimente: Die Knockout-Mäuse verlieren weniger Knochenmasse als ihre genetisch intakten Artgenossen, wenn beide Mäusegruppen unter Östrogenmangel leiden.
Die Erklärung: Ein Osteoklast besteht aus bis zu mehr als 20 Vorläuferzellen. Je mehr dieser großen Osteoklasten es gibt, desto mehr Knochenmaterial kann resorbiert werden.
Bei den Knockout-Mäusen ist die Bildung großer Osteoklasten mit mehreren Zellkernen gestört: Wenn eine Maus kein TRPC1 produziert, wandern die Zellen langsamer und weniger, außerdem verschmelzen sie seltener. Der Knochenschwund ist dadurch geringer.
Die Untersuchungen zur Zellwanderung führte Umlauf am Institut für Physiologie II unter Leitung von Professor Albrecht Schwab durch.
Falls sich die Ergebnisse auf Menschen übertragen lassen, könnte das langfristig neue Osteoporose-Behandlungen ermöglichen, indem TRPC1 gezielt blockiert wird.
Für Umlauf, der derzeit als Assistenzarzt in Dortmund arbeitet, ist er nicht die erste Auszeichnung durch die Medizinische Fakultät: Schon 2012 gewann der gebürtige Oelder beim "Science Day" der Fakultät einen Award zum gleichen Forschungsthema. (eb)