Hepatitis B / D
Preis für Myrcludex B-Entdecker
HEIDELBERG. Der Virologe Stephan Urban vom Universitätsklinikum Heidelberg hat den mit 5000 Euro dotierten DZIF-Preis für translationale Infektionsforschung erhalten. Urban habe den Virusblocker Myrcludex B entdeckt und weiterentwickelt, teilt das Uniklinikum Heidelberg mit.
Myrcludex B könnte in Zukunft vielen Menschen mit chronischer Hepatitis B oder D helfen. Der Wirkstoff für sei bereits auf Verträglichkeit getestet worden und werde nun in klinischen Studien auch auf Sicherheit und Wirksamkeit geprüft.
Myrcludex B ist ein Proteinbruchstück aus der Virushülle, das passgenau an die Leberzelle andockt und damit das Andocken der Viren verhindert, heißt es in der Mitteilung.
Wie der abgebrochene Bart eines Schlüssels bleibe das Peptid im Schlüsselloch stecken und blockiere es für die aktiven Viren. Der Rezeptor, an den das Virus bindet, ist ein Gallensalz-Transporter. Diesen missbraucht das Virus als Eintrittskanal.
Aufgrund dieser Eigenschaften könne Myrcludex B mit sehr hoher Effizienz die Hepatozyten vor einer Infektion schützen. Dies kann sowohl zur Prävention, als auch zur Aufrechterhaltung der persistierenden Infektion therapeutisch genutzt werden.
Das DZIF(Deutsches Zentrum für Infektionsforschung) hat sich die Translation als oberstes Ziel auf ihre Fahnen geschrieben. (eb)