Impfquoten bei über 60-Jährigen
Projekt ALIVE geht in die zweite Runde
Hausarztpraxen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein versuchen auch in der diesjährigen Grippesaison, ältere Patientinnen und Patienten mit gezielten Maßnahmen zur Impfung zu motivieren.
Veröffentlicht:Düsseldorf/Dortmund. In Nordrhein-Westfalen werden Hausärztinnen und Hausärzte in der Grippesaison erneut versuchen, die Impfquoten bei ihren Patienten ab 60 Jahren zu erhöhen. Es geht um die von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Immunisierungen im Alter, im Fokus stehen dabei die Influenza- und die Pneumokokken-Impfung.
In Nordrhein und Westfalen-Lippe beteiligen sich die beiden Kassenärztlichen Vereinigungen ebenso wie die KV in Schleswig-Holstein an dem Projekt ALIVE („Altersspezifische Inanspruchnahme Verbessern“) des Ersatzkassenverbands Vdek und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Das Projekt wird vom Innovationsfonds mit 5,6 Millionen Euro gefördert. Es ist Mitte vergangenen Jahres gestartet und läuft bis Ende März 2024.
Die Kombination von Maßnahmen soll helfen
Durch eine gezielte Intervention in den Praxen sollen die Impfquoten der Älteren verbessert werden. Dazu gehören Online-Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte sowie MFA, die Etablierung von Prozessen zur gezielten Patienten-Ansprache, zu Impfabläufen und -erinnerungen und Informationsmaterialien.
In Nordrhein beteiligen sich 217 Hausarztpraxen, in Westfalen-Lippe 315. Sie erhalten jetzt weitere Materialien zum Thema Impfen ab 60 Jahren.
Das Projekt wird durch das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung und die Universität Oldenburg begleitend evaluiert, Zwischenauswertungen liegen noch nicht vor. Zeigen die in den Praxen angewandten Maßnahmen die erwünschte Wirkung, kann ALIVE bundesweit ausgerollt oder für andere Zielgruppen angepasst werden. (iss)