Clostridium-difficile-Infektionen

RKI schlägt Alarm

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BERLIN. Die Zahl der jährlich in Deutschland gemeldeten Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) hat sich zwischen 2008 und 2013 von 626 auf 1715 fast verdreifacht, meldet das Robert Koch-Institut (RKI) (Epi Bull 2014; 27: 234).

Besonders die schweren Infektionen mit hypervirulenten Erregern nehmen dabei zu. So verliefen 2013 nach den Meldedaten 1122 der Erkrankungen schwer, 659 der betroffenen Patienten sind gestorben. Die meisten Erkrankten waren über 70 Jahre alt.

Die Zahl der schwer verlaufenden CDI werde aufgrund eines bisher unzureichenden Meldewesens wahrscheinlich noch unterschätzt, betont das RKI und verweist auf die Meldepflicht von Ärzten nach dem Infektionsschutzgesetz.

Die Infektionen seien als bedrohliche Krankheiten mit Hinweis auf eine schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheit zu bewerten. Es werde derzeit beraten, wie sich die Erfassung schwerer CDI-Erkrankungen verbessern lässt. (eis)

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Kommentare
Dr. Thomas Schatz 08.07.201412:30 Uhr

Bayerl hat recht

Super, daß Kollege Bayerl den Finger in die Wunde gelegt hat!

Dr. Wolfgang P. Bayerl 08.07.201409:44 Uhr

RKI-Regierung selbst Schuld

jedenfalls in der Chirurgie! Seit Machtübernahme der RKI ist die "chirurgische" Händedesinfektion schrittweise immer schlechter geworden. Anfänglich wurde das Abtrocknen der Hände nach dem Waschen mit sterilen Handtücher abgeschafft aus Kostengründen, jetzt gibt es nur noch unsteriles Wegwerfpapier, das auch nicht ganz so gut trocknet. Dann wurden die Nagelbürsten für die Fingernägel systematisch entfernt, findet man heute nur noch ausnahmsweise bei "eigensinnigen und unfolgsamen" Chirurgen und seit etlichen Jahren wird auch das Händewaschen vor der Desinfektion verboten und Chirurgen werden schon von Schwestern angeschnautzt mit Verweis auf die ausgehängten Hygienepläne.
Ich warte nur noch darauf, das ein pflichtbewusster Laien-Geschäftführer (zur Kostenersparnis) die Waschbecken im Op-Waschraum entfernt gemäß RKI-Befehl.
Alle Interessierten außer dem DKI wissen allerdings, dass auch ein Patient für eine "supersterile" Hüftgelenksprothese (TEP) einen Anus besitzt, gar nicht allzu weit von diesem Gelenk entfernt und dass er unverschämterweise diesen Anus sogar mit ins Op nimmt, wo Arzt- und Schwesternhände auf der "Sterilschleuse" auch unvermeidlich Kontakt bekommen, abgesehen davon dass auch Op-Pesonal gelegentlich aufs Klo geht.
Und jetzt kommt der Knackpunkt:
Die Sporen dieser Clostridien lachen nur über die alkoholischen Desinfektionmittel und haben eine "Haltbarkeit" bis zu 5 Monaten. Ich habe eine ältere Patientin unmittelbar nach einer Hüftgelenks-Op an Clostridium-dificile-Intoxikation sterben sehen. Schestern schimpfen aber immer noch auf Chirurgen, die sich die Hände waschen.
Und jetzt (erst???) wird Allarm geschlagen???
fragt ein Chirurg

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