Japanische Studie mit 50.000 Teilnehmer
Rauchen kann das Gehör schädigen
Wer raucht, schädigt nicht nur seine Atemwege und die Gefäße, sondern gefährdet offenbar auch sein Gehör. Eine Studie zeigt: Das Risiko für einen Hörverlust steigt mit jeder Zigarette, die täglich geraucht wird.
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Die Studie lässt aufhorchen: Wer raucht, hat ein höheres Risiko für einen Hörverlust.
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TOKIO. Rauchen geht anscheinend nicht nur mit Erkrankungen der Atemwege und Gefäße, sondern auch mit Hörverlust einher.
Das haben japanische Forscher des National Center for Global Health and Medicine in Tokio in einer Studie mit über 50.000 Teilnehmern herausgefunden, die bis zu acht Jahre nachbeobachtet wurden.
Die Teilnehmer waren 20 bis 64 Jahre alt und frei von Hörbeeinträchtigungen. Die Probanden wurden jährlich audiometrisch bei 1 und 4 kHz untersucht (Nicotine Tab Res 2018, online 14. März).
Von den 50.195 Teilnehmern erlitten 3532 einen Hörverlust im Hochfrequenzbereich und 1575 im Niedrigfrequenzbereich.
Das relative Risiko unter aktuellen Rauchern, einen Hörverlust zu erleiden, lag bei 1,6 für den hohen und 1,2 für den niedrigen Frequenzbereich im Vergleich mit Teilnehmern, die noch nie geraucht hatten.
Wer rauchen aufgibt, verringert schnell das Risiko für Hörverlust
Das Risiko eines Hörverlusts stieg dabei den Studienautoren zufolge mit der Zahl der täglich konsumierten Zigaretten an. Eine positive Nachricht der Studie: Das Risiko für Hörverlust normalisierte sich wieder in einer "relativ kurzen Zeitspanne" nach dem Rauchausstieg.
"Unsere Studie bekräftigt, dass Rauchen ein unabhängiger Faktor für Hörverlust ist", wird Erstautor Dr. Huanhuan Hu vom National Center for Global Health and Medicine in einer Mitteilung zitiert.
"Die Studienergebnisse untermauern den Bedarf für stärkere Maßnahmen zur Tabakontrolle, um einen Hörverlust zu vermeiden oder zu verzögern", so Hu.