Ernährung

Rohmilch schützt Babys vor Infekten

Säuglinge, die rohe Kuhmilch bekommen, werden seltener krank als H-Milch-Trinker, wie eine Studie von LMU-Allergologen zeigt.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Rohe Kuhmilch schützt Kinder vor Atemwegsinfekten, Fieber und Mittelohrentzündung. Das zeigt eine europaweite Studie unter der Leitung von Professor Erika von Mutius an der Asthma- und Allergieambulanz der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München (Journal of Allergy and Clinical Immunology 2014; online 19. Oktober).

Da Rohmilch jedoch auch krankmachende Mikroorganismen enthalten kann, plädieren die Forscher für neue schonende Verfahren, um Keime abzutöten, aber gleichzeitig wertvolle Inhaltsstoffe zu schützen.

In der Langzeitstudie "Pasture" hielten rund 1000 Mütter Ernährung und Gesundheit ihres Kindes bis zum ersten Lebensjahr wöchentlich fest. Säuglinge, die Rohmilch tranken, hatten niedrigere Normalwerte des Entzündungsparameters CRP (C-reaktives Protein).

Geringeres Risiko für Asthma und Übergewicht

"Höhere Entzündungswerte hängen mit der Entwicklung chronischer Erkrankungen wie Asthma und Übergewicht zusammen, wie aus anderen Studien bekannt ist. Der Konsum von Rohmilch könnte also das Risiko senken, später an Asthma zu erkranken", wird Dr. Georg Loss, einer der Studienautoren, in einer LMU-Mitteilung zitiert.

Die Mechanismen, wie Mutter- oder Kuhmilch das Immunsystem des Kindes beeinflussen, um vor Infektionen zu schützen, seien noch ungeklärt, so Loss.

Möglich sei, dass Inhaltsstoffe direkt mit Viren agieren oder dass sie einen Einfluss auf die Darmflora haben, wodurch sich das Immunsystem positiv entwickelt. Kuhmilch ist heute umstritten, weil Säuglinge und Kleinkinder auch allergisch darauf reagieren können.

In der "Pasture"-Studie hatten bis zum ersten Geburtstag nur zwei Prozent aller Kinder Allergien auf Kuhmilch oder auch andere Nahrungsmittel. (eb)

Mehr zum Thema

Fallbericht über Typ-IV-Allergie

Dexpanthenol kann massive Kontaktdermatitis auslösen

Phase-III-Studien

Wenig Erfolg mit weiterem Antikörper gegen eosinophile Ösophagitis

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neurologische Entwicklungsstörungen

Epilepsie in der Schwangerschaft: Start mit Lamotrigin empfohlen

Lesetipps
Ein Mann hat Kopfweh und fasst sich mit beiden Händen an die Schläfen.

© Damir Khabirov / stock.adobe.com

Studie der Unimedizin Greifswald

Neurologin: Bei Post-COVID-Kopfschmerzen antiinflammatorisch behandeln

Der gelbe Impfausweis

© © mpix-foto / stock.adobe.com

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat

Ein Aquarell des Bundestags

© undrey / stock.adobe.com

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zum Ampel-Aus: Eigenlob und davon in rauen Mengen