Lebensmittelkeime
Salmonellen am häufigsten schuld an Krankheitsausbrüchen
Parma. Salmonellen sind in der EU die häufigste Ursache für Krankheitsausbrüche durch Lebensmittelkeime. Fast jeder dritte solche Ausbruch sei 2018 von Salmonellen verursacht worden, teilte die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA am Donnerstag mit.
2018 meldeten die EU-Mitgliedstaaten insgsamt 5146 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche, die 48.365 Menschen betrafen. Auf drei Länder – Slowakei, Spanien und Polen – entfielen dabei 67 % der 1581 Ausbrüche von Salmonella. Diese Ausbrüche waren hauptsächlich auf Eier zurückzuführen. Von einem Ausbruch spricht die Behörde dann, wenn sich mindestens zwei Menschen bei der gleichen Quelle angesteckt haben.
Insgesamt zählte die Behörde in Europa knapp 92.000 Fälle von Salmonellen-Infektionen. In Deutschland habe es im vergangenen Jahr 13.293 bestätigte Fälle gegeben. Seit 2009 sei hier die Zahl tendenziell zurückgegangen.
Salmonellen, die meist über tierische Produkte wie Eier oder Geflügel auf den Menschen übertragen werden, machen vor allem schlecht gekühlte Lebensmittel zur Gefahr. „Die Zahl der gemeldeten Ausbrüche deutet darauf hin, dass es Luft nach oben für eine Sensibilisierung der Verbraucher gibt, da viele durch Lebensmittel übertragbare Krankheiten durch verbesserte Hygienemaßnahmen (...) vermeidbar sind“, erklärte dazu auch Marta Hugas, wissenschaftliche Leiterin der EFSA.
Magen-Darm-Infekte insgesamt am häufigsten durch Campylobacter-Keime
Fehlendes Problembewusstsein legen auch die Ergebnisse der jüngsten Eurobarometer-Umfrage nahe. Darin zeigte sich nach Angaben von Hugas, dass weniger als ein Drittel der europäischen Bürger Lebensmittelvergiftungen durch Bakterien zu den fünf wichtigsten Besorgnissen in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit zählten.
Häufigste Infektionsquelle insgesamt in der EU waren 2018 Bakterien der Gruppe Campylobacter. Sie verursachten laut EFSA etwa 246.500 Magen-Darm-Infektionen – knapp 68.000 davon in Deutschland.
Bei Listerien wurden 2018 in Deutschland 683 Fälle bei Menschen registriert. Die EFSA spricht hier von einem ansteigenden Trend in Deutschland seit 2009. Wenngleich eine Listeriose noch vergleichsweise ist, kann sie bekanntlich vor allem bei geschwächten Menschen und bei Schwangeren einen schweren Verlauf nehmen, wie der jüngste Skandal um verunreinigte Wurstwaren gezeigt hat. (run/dpa)