Vorreiter in Deutschland

Schleswig-Holstein gründet Kompetenzzentrum für psychiatrische Justizgutachten

Veröffentlicht:

Kiel/Bad Segeberg. Das Ministerium für Justiz und Gesundheit und die Ärztekammer Schleswig-Holstein (ÄKSH) haben vereinbart, ein Kompetenzzentrum für psychiatrische und psychologische Justizgutachten Schleswig-Holstein (KPJ) zu errichten. Das KPJ soll bei der Ärztekammer im ersten Halbjahr 2025 angesiedelt werden und der Justiz psychiatrische und psychologische Sachverständige vorschlagen. Beide Seiten haben vergangene Woche eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Das Kompetenzzentrum werde auch Fortbildungen und interdisziplinäre Praxisaustausche organisieren sowie die Gutachterkapazität erhöhen und koordinieren. Grundlage hierfür sei eine freiwillige Kooperation unabhängiger psychologischer, psychiatrischer und psychotherapeutischer Sachverständiger, die an unterschiedlichen Standorten in Schleswig-Holstein arbeiten und beauftragt werden können, teilte die Kammer mit.

Schwierige Sachverständigen-Suche

Das zu lösende Problem sei derzeit, „dass das Finden eines Sachverständigen häufig schwierig ist und der Justiz einige Arbeitszeit kostet, die eigentlich anders sinnvoller genutzt werden könnte“, sagte Ministeriumssprecher Christian Kohl der Ärzte Zeitung.

Weder die Kammer noch das Ministerium können das Problem derzeit allerdings beziffern. „Es liegt keine Statistik vor“, so Kohl. Die Initiatoren berufen sich auf Rückmeldungen aus der Justiz.

Das Angebot werde zur Sicherheit im nördlichsten Bundesland beitragen, erklärte Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU). Das Angebot sei freiwillig und in Deutschland einzigartig. Ministeriumssprecher Kohl: Die Vernetzung von Justiz und Ärztekammer dürfe in dieser Weise und mit dem jetzt geplanten Konzept in Deutschland als Vorreiter gelten.

Bei der Ärztekammer soll für die Vermittlungsstelle des Kompetenzzentrums eine Personalstelle (Facharzt/Fachärztin Psychiatrie) geschaffen werden. Das Land beteiligt sich mit 50.000 Euro im Jahr. (cben)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Erklärung für erhöhtes Risiko?

Alzheimer: Frauen akkumulieren Tau-Protein wohl schneller als Männer

Alzheimertherapie

EMA bleibt bei Zulassungsempfehlung für Lecanemab

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Winterblues oder Depression?

© Roman_Kozhevnikov | iStock (Symbolbild mit Modell)

Dunkle Jahreszeit

Winterblues oder Depression?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depressionen im Alter – macht Einsamkeit depressiv?

© simpson33 | iStock | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodell)

Einsamkeitsbarometers 2024

Depressionen im Alter – macht Einsamkeit depressiv?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Wissen rund um Depression jetzt auch auf medbee

© Bayer Vital GmbH

Die Springer Medizin App

Wissen rund um Depression jetzt auch auf medbee

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Schübe und Krankheitsprogression kontrollieren – unter Erhalt der Immunkompetenz

© Hank Grebe / stock.adobe.com

Schubförmige Multiple Sklerose in ZNS und Peripherie behandeln

Schübe und Krankheitsprogression kontrollieren – unter Erhalt der Immunkompetenz

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Merck Healthcare Germany GmbH, Weiterstadt
Neue Daten untermauern günstiges Sicherheitsprofil von Ofatumumab

© Frantisek / Generated with AI / stock.adobe.com

Aktive schubförmige Multiple Sklerose (RMS)

Neue Daten untermauern günstiges Sicherheitsprofil von Ofatumumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signi?kant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schla?atenz (a) und Schlafe?zienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alkaloid aus der Berberitze

Berberin-Derivat zeigt Wirkung bei Typ-2-Diabetes

Lesetipps
Schematische Darstellung einer Frau, die traurig auf dem Boden sitzt. Über ihr hängt ein riesiges Coronavirus.

© pilli / stock.adobe.com

Warnhinweise erkennen!

Long-COVID: So unterstützen Sie Ihre Patienten

Mann misst Blutdruck und wird über Videocall angeleitet

© Jochen Tack / picture alliance

Praxismanagement Telemedizin

Zum Monatswechsel neue Vorgaben an Videosprechstunden!