Infektionsrisiko minimieren
So geht Wiederbelebung in Corona-Zeiten
Während der Corona-Pandemie befürchten Notfallmediziner einen Rückgang der Hilfsbereitschaft bei Herzstillstand. Um das Infektionsrisiko zu minimieren, haben sie die Wiederbelebung modifiziert.
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Wiederbelebung: In Corona-Zeiten besser mit Mundschutz!
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Frankfurt/Main. Aus Angst vor Infektionen könnten Zeugen eines Herzstillstands momentan eher die lebensrettende Herzdruckmassage unterlassen, befürchtet die Deutsche Herzstiftung in einer Mitteilung.
Die Stiftung stellt daher modifizierte Maßnahmen des „International Liaison Committee on Resuscitation“ (ILCOR) für Laienhelfer vor, mit denen sich das Ansteckungsrisiko minimieren lässt. Basis sind die vier Schritte der Wiederbelebung:
- Prüfen: Dazu soll ein Mensch mit Verdacht auf Herz-Kreislaufstillstand nicht – wie bisher empfohlen – an den Schultern bewegt, sondern nur noch laut angesprochen werden. Die Atmung wird zudem nicht abgeklärt, indem der Helfer sein Ohr unmittelbar an Mund und Nase des Patienten hält. Vielmehr soll er im Stehen prüfen, ob sich der Brustkorb des Patienten atemsynchron bewegt.
- Rufen: Reagiert die Person auf Ansprache nicht und bewegt sich der Brustkorb nicht atmungs-typisch, muss als erstes sofort Hilfe angefordert werden (Notruf 112).
- Drücken: Der Ersthelfer soll die Herzdruckmassage vornehmen, bis das Rettungsteam eintrifft. Eine Gesichtsmaske bietet dabei einen gewissen Schutz; ebenso das Auflegen eines leichten Tuches über Mund und Nase des Patienten. Mund-zu-Mund-Beatmung empfiehlt die Herzstiftung generell nicht mehr.
- Schocken: Befindet sich in der Nähe ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED), sollte ein zweiter Helfer diesen holen. AEDs arbeiten weitgehend automatisch. Nur die Elektroden müssen auf den Brustkorb geklebt werden, der Schock wird über einen Knopf ausgelöst. Ein Stimmenrekorder im Defibrillator gibt den Laienhelfern dazu Instruktionen. (eb/eis)