Ernährungsmediziner berichtet

So geht erfolgreich abnehmen

Drei Faktoren sind im Kampf gegen starkes Übergewicht entscheidend, betont Ernährungsmediziner Professor Bischoff. Im Interview mit der "Ärzte Zeitung" erklärt er außerdem, warum eine Null-Diät nichts nützt und welche Fehler in der Adipositas-Therapie gerne gemacht werden.

Dr. Thomas MeißnerVon Dr. Thomas Meißner Veröffentlicht:
Gewichtskontrolle bei Adipositas. Die zwei Therapiephasen - Gewichtsreduktion und Gewichtserhaltung - solltenin puncto Ernährung nicht miteinander vermengt werden.

Gewichtskontrolle bei Adipositas. Die zwei Therapiephasen - Gewichtsreduktion und Gewichtserhaltung - solltenin puncto Ernährung nicht miteinander vermengt werden.

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Ärzte Zeitung: Herr Professor Bischoff, sind bisherige Strategien zur Eindämmung der Adipositas-Epidemie gescheitert?

Professor Stephan C. Bischoff

So geht erfolgreich abnehmen

© Privat

Position: Geschäftsführender Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin an der Universität Hohenheim in Stuttgart

Werdegang: Medizinstudium in Mainz und Straßburg, 1999 Assistent am Institut für Klinische Immunologie der Universität Bern, Fortbildung zum Facharzt für Gastroenterologie in Hannover, Visiting Professor an der Columbia University, 2004 Professor für Ernährungsmedizin Universität Hohenheim, ab 2009 Direktor des Zentrums für Ernährungsmedizin der Universitäten Hohenheim und Tübingen.

Engagement: Gründungsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Mukosale Immunologie und Mikrobiom (DGMIM), Gründungsmitglied des European Mast Cell and Basophil Research Network (EMBRN), Herausgeber der Fachzeitschrift „Aktuelle Ernährungsmedizin“, 2012 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM)

Professor Stephan C. Bischoff: Ich gebe Ihnen Recht, besonders effektiv waren wir bislang nicht, zumindest auf Bevölkerungsebene. Die Prävention von Adipositas läuft bei Weitem nicht optimal.

Bei der Therapie sieht das anders aus: Auf der Individualebene können wir sehr erfolgreich sein, wenn die Betroffenen wollen und wenn sie vor Ort Zugang zu einem geeigneten Programm haben.

Aber: Die Angebote sind entweder nicht flächendeckend verfügbar oder deren Finanzierung unklar oder die Motivation der Betroffenen ist begrenzt.

Beginnen wir mit der Reduktion der Energiezufuhr: Es gab ja Jahre, in denen verschiedenste Diäten wissenschaftlich überprüft und diskutiert worden sind. Ist man damit jetzt durch?

Bischoff: Das ist ein kontinuierlicher Prozess, der seine Irrungen und Wirrungen hinter sich hat. Zu der Konfusion haben zum Teil die Wissenschaftler selbst beigetragen, die sich mit nicht ausreichend gesicherten Erkenntnissen weit aus dem Fenster gelehnt haben, zum Teil aber auch die Presse mit der Aufarbeitung dieser Themen.

Natürlich ist Ernährung ein essenzieller Baustein einer jeden Adipositas-Therapie. Deswegen brauchen wir geeignete Ernährungskonzepte - und die haben wir! Ernährung ist es aber nicht alleine! Notwendig ist ein therapeutisches Gesamtkonzept.

Wie sieht das aus?

Bischoff: Der obligate Dreiklang dieses Konzepts besteht aus Ernährung, Bewegung und verändertem Verhalten. Das bedeutet zugleich: Sie brauchen nicht einen, sondern mindestens drei Therapeuten. Ein Kardinalfehler, den wir in der Vergangenheit oft gemacht haben, ist, dass wir nicht klar unterschieden haben, von welcher Phase der Therapie wir eigentlich reden.

Logischerweise steht die Phase der Gewichtsreduktion am Anfang der Therapie, dem folgt die Phase der Gewichtserhaltung nach erfolgreicher Reduktion. Sehr häufig hat man in puncto Ernährung diese zwei Phasen miteinander vermengt. Die Ernährungskonzepte in der ersten Phase müssen jedoch ganz andere sein als jene in der zweiten.

In der Gewichtsreduktionsphase muss die Kalorienzufuhr deutlich reduziert werden und zwar in einer Art und Weise, die vom Patienten toleriert wird. Das Hungergefühl muss kontrollierbar bleiben. In der zweiten Phase geht es vor allem um die Qualität der Ernährung und darum, das Gewicht zu halten.

Man hat mal nach der "eierlegenden Wollmilchsau" gesucht, also einer Diät, die alles abdeckt, Gewichtsreduktion wie Gewichtserhalt. Das ist kaum zu erwarten. Und: In der Vergangenheit haben wir uns zu wenig darum gekümmert, Hilfen für die zweite Behandlungsphase anzubieten.

Wie wichtig ist die Supplementierung von Vitaminen und Spurenelementen in der Adipositastherapie?

Bischoff: In der Gewichtsreduktionsphase ist es unausweichlich, dass es zu Defiziten in der Vitamin- und Mikronährstoffversorgung kommt. Das ist für gewisse Zeit durchaus zu verkraften. In der zweiten Behandlungsphase ist es absolut essenziell, dass ausreichend Makro- und Mikronährstoffe an Bord sind.

Über welchen Zeitraum kann denn unter einer Reduktionskost ein Vitamin- und Mikronährstoffdefizit toleriert werden?

Bischoff: Wenn wir von Monaten reden, über die eine Reduktionskost notwendig wird, muss dieses Thema auf jeden Fall adressiert werden. Manche Menschen praktizieren ja Fastenkuren - über ein bis zwei Wochen kann das toleriert werden, aber nicht länger. Die Mikronährstoffproblematik ist ein wesentlicher Grund dafür gewesen, dass man vom totalen Fasten abgekommen ist.

Die Null-Diät gilt in der Adipositastherapie inzwischen als obsolet.Was praktiziert wird, ist modifiziertes Fasten: Die Energiezufuhr ist begrenzt, liegt aber nicht bei Null. Zu dieser Kost gehören die Mikronährstoffe inklusive Vitamine.

Dazu gehören aber auch ausreichende Eiweißmengen, um der unerwünschten Abnahme von Muskelmasse vorzubeugen. Der dritte Baustein ist eine moderate Kohlenhydratzufuhr, und zwar in einer Menge, die das Gehirn für seinen Stoffwechsel benötigt.

Funktioniert das?

Bischoff: In der Praxis ist das gar nicht so einfach umzusetzen. Benötigt wird entweder eine sehr gute Ernährungsberatung durch eine erfahrene Fachkraft, die den Patienten begleitet. Oder man realisiert das über eine Formula-Diät, die genau die genannten Kriterien sicherstellt.

Ich weiß, dass das in Deutschland sehr kontrovers und teils emotional diskutiert wird. Aber wir leben nun mal im Zeitalter von Convenience-Lebensmitteln. Nur wenige Menschen haben die Zeit und Fähigkeit, sich ausreichend mit der Auswahl und Zubereitung von Mahlzeiten zu beschäftigen.

Für diese Menschen ist die Formula-Diät eine Hilfe. Aber natürlich nur für den Anfang! Wenn danach kein neues Ernährungskonzept kommt, wird der Effekt nur vorübergehend sein.

Um Abnehmwillige medizinisch zu unterstützen, sind medikamentöse Hilfen bis hin zur bariatrischen Chirurgie verfügbar. Welche Rangfolge ordnen Sie diesen Instrumenten zu?

Bischoff: Medikamentöse Optionen können ebenfalls eine Anfangshilfe sein. Leider haben wir jedoch in der Vergangenheit Enttäuschungen erfahren. Hochpotente Medikamente sind erfahrungsgemäß auch mit ausgeprägten Nebenwirkungen behaftet.

Im Moment ist in Deutschland mit Orlistat nur ein einziges Medikament zur Adipositas-Therapie zugelassen. Orlistat ist ausreichend sicher, aber seine Effektivität ist begrenzt: In Studien lag der mittlere Effekt im niedrigen einstelligen Kilobereich. Das ist für jemanden, der 50 kg abnehmen soll, nicht befriedigend.

Ein neuer Hoffnungsträger ist Liraglutid, das bereits aus der Diabetestherapie bekannt ist. Nach bisheriger Studienlage scheint es zur Gewichtsreduktion effektiver als Orlistat zu sein.

Als weiteres Medikament hat kürzlich Naltrexon/Buprion die EU-Zulassung erhalten. Allerdings hatten wir bereits einige Zulassungen, die dann leider aus Sicherheitsgründen von kurzer Dauer waren. Wir können nur hoffen, dass dies bei den neuen Medikamenten nicht der Fall sein wird.

Das werden wir aber erst sicher wissen, wenn sie eine Weile breit angewendet worden sind. Vielleicht sollten diese Medikamente gar nicht so sehr für die Abnehmphase verwendet werden, sondern auch für die zweite Phase. Womöglich könnten sie eine wertvolle Hilfe sein, um langfristig das Gewicht zu halten. Ich sehe dafür jedenfalls mehr Potenzial als für die Anwendung in der ersten Phase.

Dann stellt sich natürlich die Frage, wie lang medikamentös unterstützt werden müsste.

Bischoff: Das Thema ist bislang noch wenig untersucht worden. Für vorstellbar halte ich eine medikamentöse Hilfe zur Stabilisierung des Gewichts über zum Beispiel ein Jahr. Dann sollte der Lebensstil so verbessert sein, dass sich supportive Maßnahmen erübrigen.

Andererseits: Bei Bluthochdruck müssen auch lebenslang Medikamente genommen werden - oder nach bestimmten chirurgischen Eingriffen, die eine Gewichtsreduktion bewirken sollen. Welchen Stellenwert messen Sie den Methoden der bariatrischen Chirurgie bei!

Das sind sicher wertvolle Optionen, aber eben Reservemaßnahmen. Die Effektivität ist unbestritten. Aber auch diese Operationen haben unerwünschte Effekte und die Magen-Darm-Anatomie wird unter Umständen irreversibel verändert.

Notwendig ist eine sehr gute postoperative Betreuung der Patienten und diese Nachsorge ist zum Teil nicht eindeutig finanziell geregelt. Wir beobachten, dass da eine neue, größer werdende Subpopulation von postoperativen Adipositas-Patienten entsteht. Umso dringlicher wird es, für eine gute Betreuung dieser Menschen zu sorgen.

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Kommentare
Dr. Wolfgang P. Bayerl 28.06.201520:21 Uhr

@Iris Flöhrmann und @Michael Odinius,

Gegenargumente zum unten gesagten: Fehlanzeige!

Michael Odinius 23.06.201518:03 Uhr

Diäten das eine, Adipositstherapie das andere

Die Ernährungstherapie ist ein fundamentaler aber nur Teil- Aspekt der Adipositastherapie, deren Gesamtkonzept sich über mehrere unterschiedliche Phasen erstreckt und in jedem Fall einer Modifikation bedarf, die sich an den individuellen Umständen und dem Gesamtkrankheitsbild des Kranken (nicht Gesunden) mit Adipositas orientiert.
Der Adipositasspezialist im gemeinten Sinn, ist weder banaler Anhänger der einen noch der anderen Diät. Ihm ist die Gewährleistung einer angemessenen Nährstoffversorgung um Mangelzustände zu vermeiden oder sie zu beheben wichtig, wozu er die individuelle Situation, Alter, Geschlecht uvm. besonders aber die häufig schon bestehende Pharmakotherapie berücksichtigen wird. Von den möglichen Optionen zur Gewichtsreduktion einer verringerten Energiezufuhr wird er die auswählen, die am besten der individuellen Situation des Patienten und dem gemeinsam vereinbarten Ziel unter Berücksichtigung des Gesamtkrankheitsbildes gerecht wird, um die Wirkung pathogener, hormonaktiver Adipozyten zu reduzieren. Alleine das verlangt hier ein hohes Maß an Flexibilität und Know How.
Er muss die Notwendigkeit anderer Unterstützer erkennen können und mit diesen vernetzt sein, um sie im Einzelfall verfügbar machen zu können. Hierzu gehört auch die Zusammenarbeit mit Chirurgen.
Allerdings sind m.E. Chirurgen keine Adipositasspezialisten sondern auf die Operation Adipöser spezialisierte Chirurgen, was meine Hochachtung für die beeindruckende chirurgisch, handwerkliche Leistung in keiner Weise schmälern soll. Aber die metabolischen Folgen sind Folge einer durch verminderte Resorptionsfläche erzielten reduzierten Nährstoff- und Energiezufuhr. Nicht mehr und nicht weniger.
Das gleiche ohne Verstümmelung hinzukriegen ist der Ehrgeiz eines Adipositasspezialisten, wobei die unterschiedlichen Rahmenbedingungen eine größere Varianz aufweisen dürften als die anatomischen Verhältnisse bei der Op. und bei Weitem nicht in dem Maß von ihm zu beeinflussen sind wie dies dem Chirurgen in überschaubarer Zeit in seinem überschaubaren Operationsaal möglich ist. Dieser kann mehr oder weniger in Ruhe seine Operation zu Ende führen.
Suchen Sie mal einen Ernährungstherapeuten, der seine Arbeit über die erforderliche Zeit tun könnte. Von der konservativen Ernährungstherapie kann ein optimales Ergebnis erwartet werden bei optimalen Bedingungen. Diese werden sie nur selten haben. Der Chirurgie wird das eingeräumt, der viel aufwendigeren konservativen Adipositastherapie nicht. Beiden gemeinsam dürfe sein, das für den Erfolg nicht nur das geeignete Verfahren, sondern auch die praktische Erfahrung wesentlich ist, was bei der Diskussion über Konzepte leicht vernachlässigt wird.
In (fast) allen Teilaspekten der von Ihnen geschilderten Diäten könnte ich Ihnen zustimmen. Aber die individuell praktizierten Diäten sind so vielfältig wie die Bedürfnisse und Charaktere derer, die sie bevorzugen und erst dann von Interesse, wenn ein Adipöser ihre Berücksichtigung einfordert.

Michael Odinius

Iris Flöhrmann 23.06.201517:53 Uhr

Diskussion wäre schön-aber gerne mit fachlich nachvollziehbaren Argumenten

speziell im Bereich Ernährungswissenschaft. Die Ableitungen zum Eiweißverzehr und den Vegetariern sowie zur Schädlichkeit der "kohlenhydratorientierten Normalkost " werden mir jetzt zu abenteuerlich.
Das zeigt aber sehr deutlich, dass die Adipositastherapie unbedingt endlich einen Zusammenschluss von Fachkräften braucht, die ihr spezifisches Wissen zum Wohle des Adipösen zusammenfügen, welches sie auf Basis einer fundierten und strukturierten Ausbildung oder Studium haben. Da sich aber leider nach wie vor noch viele so omnipotent fühlen medizinische, Verhaltens-und verhältnisorientierte, sportwissenschaftliche und ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf Adipositas in 1 Person durchzuführen,ohne wirklich in allen Bereichen eine solide Grundausbildung zu haben ,kann es mit der Häufigkeit von Übergewicht und guten Ergebnissen ja nicht besser werden.

Dr. Wolfgang P. Bayerl 23.06.201514:51 Uhr

@Iris Flöhrmann und @Michael Odinius, schön dass die Diskussion beginnt.

Gerade, wegen der Häufigkeit von Übergewicht, halte ich den Ruf nach "Spezialisten" eher für falsch.
(bis auf Operateure natürlich)
Und wenn schon "Spezialist", dann muss er natürlich auch etwas vom Kochen verstehen.
Richtig ist der Hinweis, dass völlige Vermeidung von KH praktisch unmöglich ist.
Das ist jedoch kein ernsthaftes Argument GEGEN eine kohlenhydrarARME Kost!
Der Epilepsie-Hinweis ist hier schlicht ein sehr eindrucksvolles Argument, dass Zucker dem Hirn eher schadet als nützt. Das war in der "vormedikamentösen" Ära schon bekannt, man wusste zunächst, dass simple Nahrungsreduzierung (Hungern) die Krampfanfälle reduzieren, bis man herausfand, dass der Patient nicht hungern muss wenn er die Kohlenhydrate einschränkt.
Ihre "Antipathie" gegen Fett kann ich hervorragend nachvollziehen,
fragen Sie doch mal einen Kandidat, der eine Atkinskur macht, (auch küchentechnisch schwierig) der braucht im Gegensatz zu ALLEN kohlenhydrathaltigen Alternativen nicht Kalorien zählen, ob Sies glauben oder nicht, denn er isst automatisch weniger. Grünzeug gehört selbstverständlich dazu, aber es ist schon ein großer Unterschied zwischen Obst (ein KH-Depot, wie Getreide) und Gemüse, das fast nur aus Zellen besteht wie Fleisch und ebenso wasserhaltig. Auch die Steinzeitmenschen haben nicht auf Pflanzenkost verzichtet.
Es geht ja hier um Übergewichtige und "Abnehmen" und da muss schlicht das Dornröschen "Eiweiß" wecken.
Egal, was die Vegetarier dazu sagen, von denen es selbstverständlich auch viele Übergewichtige gibt (Nudelvegetarier).
Ich bevorzuge (mit Erfolg) ein Konzept, das nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft "richtig" ernährt, Kalorienzählung muss dabei allerdings gelernt werden, was aber spätestes nach einem Monat kein Buch mehr erfordert, sondern dann zum Allgemeinwissen gehört.
Wer die ganz generelle Schädlichkeit einer kohlenhydraorientierten "Normalkost" nicht glaubt, das ist halt unsere (jahrtausendealte) Kultur, der sollte unter dem Stichwort neolithische Revolution nachschlagen.
Erstaunlicherweise wurden diese sesshaften Menschen kleiner und starben früher.
Das verschläft nun mal die DGE.

Michael Odinius 23.06.201513:46 Uhr

Adipositastherapie erfordert Begeisterung und Know How


Die Kommentare verdeutlichen Eins: Im Sinne der Patienten wäre es wünschenswert, dass diese an Spezialisten geraten, die dieses Wirrwarr entzerren und das Metier der Adipositastherapie mit allen Facetten beherrschen, über die Notwendige Infrastruktur und Optionen verfügen und zielgenau gemeinsam mit den Hausärzten die Behandlung des Gesamtkrankheitsbildes koordinieren.
Patienten wäre zu wünschen, dass sie Adipositasspezialisten finden, die sich mit Hingabe und Begeisterung der Adipositastherapie widmen, weil diese unabhängig vom Konzept immer eine gehörige Portion Enthusiasmus erfordert, der sich ein Stück weit auf den Patienten übertragen muss. Er ist mitentscheidend für das erforderliche Zutrauen und die Motivation des Patienten und damit auch für den Therapieerfolg.
Er wird allerdings nie ausreichen, bekennende Skeptiker umzustimmen, da sie einen solchen Erfolg ja nie erleben. Oder Findet sich ein Skeptiker, der diese These widerlegen möchte?
Es braucht somit neben dem Willen der Patienten auch den aller an der Behandlung Beteiligten, … Ärzte und Kassen u.a.m.
Dass dem nicht so ist, ist traurige Wahrheit, hat viele Gründe und ist der Ärzteschaft nur bedingt anzulasten, da selbst bei gutem Willen für den Zugang zu dieser ( im Übrigen) Kassenleistung nach dem SGB V Hürden ganz anderer Art zu überwinden sind.
Diese Hürden zu beseitigen ist Aufgabe der Politik, leider immer mehr der Sozialgerichte, aber auch der Standesorganisationen und Fachverbände, deren Wirken m.E. leider viel zu wenig öffentlichkeitwirksam ist.
Ein Schulterschluss aller Beteiligten und vor allen ein ernsthaftes Interesse aller für das faszinierende, herausfordernde und dankbare! Fach: Adipositastherapie könnte viel mehr für die Patienten bewirken als hitzige Kommentare
Wer das nicht mag, muss nicht.
Literaturhinweise: Zu Hürden anderer Art hat sich im Übrigen Prof. Bischoff ausführlicher an anderer Stelle geäußert im Artikel Adipositas im Erwachsenenalter ( Aktuel Ernährungsmed 2015 ; 40; 147 -178 Thieme Verlag) in der Beschreibung der „gesundheitsrechtlichen Situation“. Weitere Aspekte hierzu auch in: „Adipositas“ 3/13 Schattauer Verlag „Der Adipöse Patient in der vertragsärztlichen Versorgung“
Mit freundlichen Grüßen

Michael Odinius

FA f. ALLGEMEINMEDIZIN
Ernährungsmedizin - Akupunktur
Chirotherapie – Naturheilverfahren
BDEM - QUETHEB - DAG – DÄGfA - MWE

Schwerpunktpraxis für Enährungsmedizin BDEM
Prävention und Adipositastherapie

Hauptstr. 38 i
22885 Barsbüttel
Tel. : 040 69 458 996
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