In Wachstumsphasen
Sport stabilisiert Kinderknochen
BROOKINGS. Das regelmäßige Betreiben von knochenbelastenden Sportarten steigert bei Kindern vor der Pubertät die jährliche Knochendichte um 0,6-1,7 Prozent.
Dies ergab eine Metaanalyse, für die Bonny Specker von der South Dakota State University in Brookings, SD/USA und Kollegen 22 Studien analysierten, in denen der Effekt von Sport auf die Knochenveränderung bei Kindern untersucht worden war (Clin Orthop Relat Res 2015; online 25. Juli).
Die Größe der Testgruppen reichte von 16 bis 410 Kindern, die zwischen 3 und 18 Jahre alt waren. Die Interventionsdauer lag zwischen 3 und 36 Monaten. 15 der Studien verliefen randomisiert, sieben waren rein beobachtend.
Es wurden die Unterschiede der mittleren Effekte zwischen Interventions- und Kontrollgruppen in Bezug auf Knochenmineralgehalt und flächenbezogene Knochenmineraldichte (areal BMD) ermittelt.
Kinder, die Sport trieben, hatten größere, mittlere prozentuale Veränderungen als Kinder in den Kontrollgruppen sowohl beim Knochenmineralgehalt (ganzer Körper +0,8 Prozent, Oberschenkelhalsknochen +1,5 Prozent, Wirbelsäule +1,7 Prozent) als auch bei der Knochendichte (Oberschenkelhalsknochen +0,6 Prozent, Wirbelsäule +1,2 Prozent).
Allerdings zeigte sich der Vorteil durch Sport vorwiegend bei Kindern vor der Pubertät (Knochenmineralgehalt: ganzer Körper +0,9 Prozent, Oberschenkelhalsknochen +1,8 Prozent, Wirbelsäule +3,7 Prozent; Knochendichte: Oberschenkelhalsknochen +0,6 Prozent, Wirbelsäule +1,5 Prozent).
An den meisten Studien hatten Mädchen teilgenommen, nur 6 der 22 Studien untersuchten auch Jungen. Zum Knochenmineralgehalt ergaben sich keine Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts der Kinder.
Für die Beurteilung der Knochendichte lagen für diesen Aspekt nicht genügend Daten vor.Eine Kalziumsubstitution vergrößerte die Wirkung von Sport auf den Knochenmineralgehalt der Beine von Kindern. Dies wurde in drei Studien bei Kindern festgestellt, die randomisiert entweder Kalzium oder Plazebo erhielten.
Die Wissenschaftler weisen auf die erheblichen Auswirkungen des Effekts für die Prävention von Osteoporose hin, falls der Zuwachs bis ins Erwachsenenalter anhalten sollte. (cc)