Karibik

Sprunghafter Anstieg der Chikungunya-Fälle

Über 100.000 Verdachtsfälle: Das Chikungunya-Fieber breitet sich seit Dezember in Mittelamerika aus. In den letzten zwei Wochen hat sich die Fallzahl verdoppelt. Besonders schwer betroffen ist die Karibik.

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ATLANTA. Das Chikungunyafieber breitet sich weiter in Mittel- und Lateinamerika aus. Bis Ende Mai hat es dort rund 103.000 Verdachtsfälle von Infektionen mit dem Chikungunya-Virus gegeben, teilte die US-Seuchenschutzbehörde CDC am Freitag in Atlanta mit. Bei 4400 Patienten wurde eine Infektion im Labor nachgewiesen (MMWR 2014; 63(22): 500).

Chikungunya gilt seit Ende vergangenen Jahres als endemisch in der Region. Damals war im Dezember der erste autochthone Infektionsfall nachgewiesen worden. Womöglich wurde das Virus über einen Erkrankungsfall eingeschleppt und verbreitet sich seither in den typischen Mückenvektoren Aedes aegypti und A. albopictus, der ägyptischen und asiatischen Tigermücke.

Betroffen sind derzeit 17 Länder in der Region, besonders schwer die Karibik. 95 Prozent der Erkrankungen werden alleine aus der Dominikanischen Republik, Martinique, Guadeloupe, Haiti und der Antilleninsel St. Martin gemeldet. Nach Angaben der CDC hat sich die Zahl der Fälle in den vergangenen zwei Wochen nahezu verdoppelt.

Die CDC gehen davon aus, dass eine weitere Ausbreitung auch in andere Länder möglich ist. Erkrankte Reisende könnten die Alphaviren außerdem in die USA bringen und sie an dortige Vektoren weitergeben. Ärzte sollten bei Patienten mit Fieber, einer Polyarthralgie und entsprechender Reiseanamnese auch eine Chikungunya-Infektion in ihre Differenzialdiagnose mit einbeziehen.

Therapie der Wahl ist dann verordnete Ruhe, ausreichend Flüssigkeit sowie die Gabe von Schmerzmitteln und Fiebersenkern. In den meisten Fällen bessern sich die Symptome nach rund einer Woche wieder. (nös)

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Personalie

Annette Moter leitet Virologie-Institut in Leipzig

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