Kommentar
Stich fürs Impfen
Impfskeptiker mögen sich bestätigt fühlen: Bei britischen Schulkindern findet sich, auch wenn sie geimpft sind, als Ursache eines hartnäckigen Hustens häufig eine Infektion mit Bordetella pertussis. Das könnte als Indiz für die Nutzlosigkeit der Impfung gewertet werden. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall.
Impfstoffe sind nun mal keine Wunderwaffen, die vollständig und lebenslang vor einer Infektion bewahren. Sogar nach einer natürlichen Keuchhusten-Erkrankung hält die Immunität maximal 10 bis 20 Jahre an, die Impfung schützt in der Regel kürzer. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb Pertussis-Auffrischimpfungen im Alter von fünf bis sechs und von neun bis 17 Jahren.
In Großbritannien gibt es nur den Vorschul-Booster. Die neuen Daten deuten darauf hin, dass seit seiner Einführung die Pertussisrate bei hustenden Schulkindern deutlich zurückgegangen ist. Den Daten ist allerdings auch zu entnehmen, dass das Erkrankungsrisiko steil ansteigt, wenn dieser einzige Booster schon mehrere Jahre zurückliegt.
Die britischen Zahlen spielen also nicht Impfgegnern in die Hand, sie sind eine Bestätigung für die STIKO-Empfehlungen und für die zeitnahe altersgemäße Gabe von Auffrischimpfungen.
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