Kommentar
Stichhaltiges pro Akupunktur
Hat, wer heilt, recht? Darf ein effektives medizinisches Verfahren, dessen genaue Wirkungen und Auswirkungen aber nicht plausibel erklärbar sind, kranken Menschen verordnet werden?
Was ihre Wirksamkeit angeht, kann sich die Akupunktur als Methode, Patienten mit chronischen Schmerzen zu behandeln, nach den Ergebnissen einer neuen Metaanalyse bestätigt fühlen.
Zwar ist der Nutzen für Schmerzpatienten nicht groß, zudem sind die Effekte der Nadeln in ihrer klinischen Bedeutung schwer einzuschätzen.
Doch die Analyse hat qualitativ hochwertige Studien einbezogen, darunter auch die deutschen GERAC-Studien. Besonderer Wert wurde auf verdeckte Zuordnung zu den Studiengruppen gelegt.
Dabei zeigte sich die Akupunktur sogar einer Scheinakupunktur überlegen - ein Indiz dafür, dass die Schmerzlinderung nicht nur auf Placeboeffekte zurückzuführen ist.
Worauf dann? Das bleibt unklar. Skeptiker sehen nach wie vor Placebo am Werke, doch das erinnert mit Blick auf das Studiendesign an das Postulat, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.
Besser wäre es, Konzepte zu ersinnen, mit denen sich die Wirkmechanismen, so vorhanden, aufdecken lassen. Bis dahin gilt: Ja, wer heilt, hat recht.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Akupunktur: Die Studie mit ein bisschen Wirkung