Krebsdiagnose

Stress führt zu kognitiven Störungen

Brustkrebspatientinnen zeigen schon vor Therapie Aufmerksamkeitsstörungen. Ursache ist wohl posttraumatischer Stress.

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MÜNCHEN. Kognitiven Beeinträchtigungen bei Krebspatienten wurden lange ausschließlich auf Nebenwirkungen der Chemotherapie zurückgeführt und erhielten den Namen Chemobrain - bis eine Reihe von Studien ein "Chemo-Gehirn" schon bei Patienten nachwies, deren Therapie noch gar nicht begonnen hatte, teilt die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) mit.

Jetzt konnte ein Team um Dr. Kerstin Hermelink von der Frauenklinik der LMU zeigen, dass wahrscheinlich posttraumatischer Stress infolge der Diagnose die Störungen vor Therapiebeginn verursacht (JNCI J Natl Cancer Inst 2015; 107 (7): djv099).

Die Forscher untersuchten mehr als 160 Brustkrebspatientinnen und 60 Frauen, bei denen eine Untersuchung keinen Verdacht auf Krebs ergeben hatte, zu drei Zeitpunkten im Verlauf des ersten Jahres nach der Diagnose.

Vor Therapiebeginn zeigten Patientinnen und gesunden Frauen nahezu identische Leistungen in kognitiven Tests, nur in einem Test der Aufmerksamkeit unterliefen den Patientinnen deutlich mehr Fehler.

"Wie vermutet hing die Fehlerzahl in diesem Test mit posttraumatischer Sressbelastung zusammen - je stärker die Teilnehmerinnen belastet waren, umso mehr Fehler machten sie. Der Zusammenhang war statistisch sehr signifikant", wird Hermelink zitiert. (eb)

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