Afrika
USA schicken Soldaten in den Ebola-Kampf
Ebola breitet sich in Westafrika rasend schnell aus. Jetzt will US-Präsident Obama Tausende Soldaten schicken, um die Epidemie zu bekämpfen.
Veröffentlicht:WASHINGTON/NEW YORK. Im Kampf gegen Ebola will US-Präsident Barack Obama rund 3000 Soldaten nach Westafrika schicken.
Die Einsatzkräfte sollen in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden 17 Kliniken mit je 100 Betten für Ebola-Patienten in Liberia, Guinea und Sierra Leone bauen, hieß es am Montagabend (Ortszeit) aus Regierungskreisen in Washington.
Obama wollte sich am Dienstag am Sitz der Seuchenkontrollbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) in Atlanta mit Experten treffen.
Pflegekräfte werden geschult
Die USA wollen neben dem Aufbau von Kliniken in den kommenden sechs Monaten pro Woche bis zu 500 Pflegekräfte im Umgang mit Ebola schulen sowie Medikamente und Desinfektionsmittel an Tausende Haushalte verteilen. In der liberianischen Hauptstadt Monrovia solle eine Kommandozentrale errichtet werden.
In den Vereinigten Staaten selbst ist ein 51 Jahre alter Ebola-Patient auf dem Weg der Besserung. Der Mann mache Fortschritte, teilte das Nebraska Medical Center in Omaha am Montag mit. Er war Anfang September in die Klinik gebracht worden.
Zuvor hatte sich der US-Bürger im westafrikanischen Liberia, wo er als Missionar und Arzt arbeitete, mit dem Ebola-Virus angesteckt. Über einen weiteren erkrankten US-Bürger gab es zunächst keinerlei Informationen.
UN-Sicherheitsrat tagt
Für Donnerstag ist eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates zur Ebola-Epidemie geplant. Eigentlich ist das mächtigste UN-Gremium für Frieden und Sicherheit zuständig.
"Ich muss nicht erwähnen, wie ungewöhnlich eine Debatte des Sicherheitsrates zu einer Gesundheitskrise ist", sagte US-Botschafterin Samantha Power. "Aber im Moment ist es wichtig, dass der Rat über den Stand der Epidemie spricht." In der Sitzung soll es auch um weitere Hilfe der 193 UN-Mitgliedsstaaten für die Krisenregion gehen.
Nach Angaben der WHO stieg die Zahl der bestätigten oder Verdachtsfälle bis Freitag auf 4784. Mehr als 2400 Menschen starben den Statistiken zufolge an den Folgen der Infektion - die meisten davon in Guinea, Liberia und Sierra Leone. (dpa)