Sterberisiko
Verlorene Lebenszeit durchs Fernsehen
Jede Stunde weniger, die man vor dem Fernseher oder Smartphone-Bildschirm verbringt, verringert das eigene Sterberisiko. Das zeigt das Ergebnis einer schottischen Studie.
Veröffentlicht:Glasgow. Wenn schon Fernsehgucken, dann bitte nicht mehr als zwei Stunden pro Tag – so lautet die Quintessenz einer Studie der Universität Glasgow.
Für die Untersuchung wurden nahezu eine halbe Million Studienteilnehmer im Alter von 37 bis 73 Jahren hinsichtlich ihres Fernsehkonsums über einen Zeitraum von zwölf Jahren befragt (von 2006 bis 2018) (Mayo Clinic Proceedings, eprint online 23. Juli).
Die Forscher berücksichtigten bei ihrer Untersuchung nicht nur die Zeit vor dem konventionellen Fernseher, sondern auch die Zeit, die mit Bewegtbildern auf dem Smartphone verbracht wurde.
Nahezu eine halbe Million Studienteilnehmer
Als primären Endpunkt bestimmten Dr. Hamish Foster und Kollegen die Mortalität aufgrund jeglicher Ursache, kardiovaskulärer Erkrankung (CVD) und Krebs. Sekundäre Endpunkte waren unter anderem die Anzahl an Myokardinfarkten und Schlaganfall.
Nach einem Follow-up von sieben Jahren (Mortalität) und 6,2 Jahren (Inzidenz) waren 10.306 der nahezu eine halbe Million Studienteilnehmer gestorben (2,7 Prozent), 24.388 hatten kardiovaskuläre Erkrankungen entwickelt (5,3 Prozent) und 39.121 (8,7 Prozent) waren an Krebs erkrankt.
Weniger CVD-Todesfälle
Zwischen Fernsehkonsum und kardiovaskulär bedingtem Tod sowie Tod jeglicher Art stellten die Wissenschaftler eine Assoziation fest: Am geringsten war das Sterberisiko bei einem Fernsehkonsum von weniger als zwei Stunden am Tag.
Daraus errechneten die Forscher eine theoretische, dem Fernsehkonsum geschuldete CVD-Mortalität von 8,64 Prozent. Eine Limitierung des Fernsehkonsums auf zwei Stunden pro Tag hätte 7,97 Prozent der CVD-Todesfälle verhindern oder zumindest hinauszögern können, so die Berechnungen der Forscher.
Für ausgeprägte Couch- und TV-Liebhaber empfehlen sie in der durch den Verzicht auf den Fernsehkonsum frei werdenden Zeit zu Schlafen, sowie moderate bis intensive körperliche Aktivität.