Influenzavirus H7N9

Vogelgrippe: Genvarianten erhöhen offenbar Risiko für Infektion

Bestimmte Genvarianten könnten dazu führen, dass ein wesentliches Protein der menschlichen Virusabwehr funktionslos ist – und Betroffene anfälliger für das H7N9-Virus machen. Arbeiter auf Geflügelfarmen wurden untersucht.

Veröffentlicht:
Huhn schaut aus dem Käfig;

Geflügelfarm: Wer dort arbeitet, ist gefährdet, sich mit Vogelgrippeviren zu infizieren. Aber es gibt offenbar auch genetische Prädispositionen für eine Infektion.

© Zhu hongjie / dpa

Freiburg/Shenzen/Peking. Seltene Genvarianten erhöhen beim Menschen wohl das Risiko für eine Infektion mit Vogelgrippe-Viren des Typs H7N9. Das hat eine von der der Universität Freiburg, der Sun Yat-sen University in Shenzhen und dem Chinese Center for Disease Control and Prevention in Peking durchgeführte Studie ergeben (Science 2021; online 20. August).

Für ihre Studie verglichen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die DNA von 217 mit dem H7N9-Virus infizierten mit 116 gesunden Arbeitern von Geflügelbetrieben. Dabei stießen sie bei den erkrankten Personen auf Varianten des Gens „MX1“, die bei keinem der nicht erkrankten Arbeiter auftraten. MX1 kodiert für das antivirale Protein MxA, das als wesentlicher Bestandteil der genetischen Virusabwehr beim Menschen gilt.

In-vitro-Versuche zeigten zudem, dass die Genvarianten dazu führten, dass MxA nicht mehr in der Lage war, aviäre Influenzaviren abzuwehren.

Risikogruppen könnten besser geschützt werden

„Bislang ließ sich nur schwer vorhersagen, warum manche Menschen ernsthaft an einem Vogelgrippevirus erkranken. Wir konnten nun einen Risikofaktor beim Menschen identifizieren“, wird Studienautor Professor Martin Schwemmle in einer Mitteilung der Universität Freiburg anlässlich der Veröffentlichung zitiert.

Die Studienerkenntnisse zeigten, dass Träger inaktiver MxA Proteine ein höheres Risiko für eine Ansteckung mit H7N9-Viren haben und verdeutlichen, dass MX1 einer der wichtigsten genetischen Schutzfaktoren gegen Vogelgrippeausbrüche in der menschlichen Bevölkerung ist, heißt es in der Mitteilung weiter.

„Glücklicherweise sind die in dieser Studie identifizierten Mutationen sehr selten“, fügt Mitautorin Dr. Laura Graf hinzu. Trotzdem könnten die Ergebnisse dieser Arbeit dazu beitragen, Risikogruppen besser zu schützen. (bae)

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Booster mit überlegener Ak-Aktivität

© Springer Medizin Verlag GmbH

COVID-19

Booster mit überlegener Ak-Aktivität

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Moderna Germany GmbH, München
Real-World-Daten sprechen für subkutane Immuntherapie (SCIT)

© Albertsen Foto / stock.adobe.com Symbolbild mit Fotomodell

SCIT oder SLIT bei Pollenallergie?

Real-World-Daten sprechen für subkutane Immuntherapie (SCIT)

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Allergopharma GmbH, Reinbek
Bildunterschrift: PD Dr. Marc Schmalzing, Facharzt für Rheumatologie, Innere Medizin und Hämatologie/Onkologie sowie Leiter des Schwerpunkts Rheumatologie und Klinische Immunologie am Universitätsklinikum Würzburg

© Hintergrundmotiv: © [M] Natali_Mis / Getty Images / iStock; Portrait PD Dr. Schmalzing: © PD Dr. Schmalzing

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Rheumatologische Spurensuche bei Verdacht auf iMCD

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: EUSA Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Finanzielle Lage der GKV

Zusatzbeiträge 2025: Hiobsbotschaften im Tagesrhythmus

Lesetipps
Dreidimensionale Darstellung des Syphilis-Erregers.

© Christoph Burgstedt / stock.adobe.com

Hinweis von Infektiologin

Syphilis täuscht Rheumaerkrankungen und Schübe vor

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (l.) bei der Übergabe des Aktionsplans für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen an Jürgen Dusel, Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen und Verena Bentele, Sprecherin des Deutschen Behindertenrats.

© picture alliance/dpa | Carsten Koall

Aktionsplan vorgelegt

Lauterbach forciert Umbau zu barrierefreien Arztpraxen