Gentherapie bei Spinaler Muskelatrophie

Warnung vor Hepatotoxizität bei Zolgensma®

Bei Patienten, die mit Zolgensma® (Onasemnogen-Abeparvovec) behandelt wurden, hat es tödliche Fälle von akutem Leberversagen gegeben. Der Hersteller Novartis hat einen Rote-Hand-Brief verschickt.

Veröffentlicht:
Das Präparat Zolgensma  gehört zu den teuersten Medikamenten, die es auf dem Markt gibt.

Das Präparat Zolgensma® gehört zu den teuersten Medikamenten, die es auf dem Markt gibt.

© oasisamuel / stock.adobe.com

Berlin. Das Präparat Zolgensma® (Onasemnogen-Abeparvovec) ist indiziert für die Behandlung der spinalen Muskelatrophie (SMA). Etwa 3000 Patienten wurden bisher damit behandelt.

Die mit Onasemnogen-Abeparvovec verbundene Hepatotoxizität äußert sich häufig in Form von Leberfunktionsstörungen wie erhöhten Aminotransferasen (AST, ALT). Es wurde jedoch auch über akute, schwerwiegende Leberschäden oder akutes Leberversagen berichtet, so Novartis in dem Rote-Hand-Brief der jetzt in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) und dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) verschickt worden ist.

Zwei behandelte Kleinkinder nach Therapie gestorben

Auch zwei tödliche Fälle von akutem Leberversagen bei SMA-Patienten im Alter von vier und 28 Monaten, die mit Onasemnogen-Abeparvovec behandelt wurden, waren gemeldet worden. In dem Rote-Hand-Brief werden jetzt Vorsichtsmaßnahmen empfohlen, berichtet die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) in einer Mitteilung:

  • Die Leberfunktion sollte vor der Behandlung und regelmäßig für mindestens drei Monate nach der Infusion überwacht werden.
  • Wenn sich die Leberfunktion verschlechtert und/oder Anzeichen oder Symptome einer akuten Erkrankung auftreten, sind Patienten unverzüglich auf eine Leberschädigung zu untersuchen.
  • Wenn Patienten nicht ausreichend auf Kortikosteroide ansprechen, sollte ein pädiatrischer Gastroenterologe oder Hepatologe konsultiert und gegebenenfalls die Dosierung angepasst werden.
  • Die Kortikosteroide sollten erst dann ausgeschlichen werden, wenn die Leberfunktionstests unauffällig sind (normale klinische Untersuchung, Gesamtbilirubin sowie ALT- und AST-Werte unter dem zweifachen der Normobergrenze (2 × ULN)).
  • Betreuungspersonen sollten über das schwerwiegende Risiko einer Leberschädigung und die Notwendigkeit einer regelmäßigen Überwachung der Leberfunktion informiert werden. (eb)
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: TULIP-Studien und zugehörige Long-Term Extension: Erreichender Remission nach DORIS-Kriterien im Verlauf von vier Jahren

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [6]

Systemischer Lupus erythematodes

Leitliniengerechte Behandlung mit Anifrolumab

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: Post-hoc-Analyse der ORAL Surveillance zu MACE: Patientinnen und Patienten 65 Jahre und Niemals-Raucher zeigten keine Risikoerhöhung für SUE unter Tofacitinib versus TNFi

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Rheumatoide Arthritis

Aktuelle Daten zum Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil von Tofacitinib

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Pfizer Pharma GmbH, Berlin
Neues zur AAV-Therapie: Therapieempfehlungen im Update und Behandlung im klinischen Alltag

© Crystal light / stock.adobe.com

ANCA-assoziierte Vaskulitiden (AAV)

Neues zur AAV-Therapie: Therapieempfehlungen im Update und Behandlung im klinischen Alltag

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: CSL Vifor, Legal Entity: Vifor Pharma Deutschland GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Fallbericht

Schäden an der Netzhaut nach dem Haarefärben

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?