Rheinisch-Bergischer Kreis

Weitere Fälle neuer Mpox-Variante in Deutschland – erste Schule geschlossen

Nach einem ersten Nachweis im Oktober wurden in den letzten Tagen weitere Fälle von Infektionen mit der neuen Mpox-Variante 1b in Deutschland erfasst. Nun wurde die erste Schule vorsorglich geschlossen.

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 Eine kolorierte transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme von Partikeln des Affenpockenvirus (Gold), kultiviert und gereinigt aus einer Zellkultur, aufgenommen in der NIAID Integrated Research Facility

Nun wurde in Deutschland eine Schule vorsorglich wegen mPox geschlossen.

© Niaid/Niaid/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

Bergisch Gladbach. In Deutschland sind weitere Fälle der neuen Variante des Mpox-Virus unter anderem bei zwei Kindern nachgewiesen worden.

Zunächst sei eine Infektion mit der sogenannten Klade 1b bestätigt worden, teilte der Rheinisch-Bergische Kreis in Bergisch Gladbach bei Köln mit. Dann sei das Virus auch bei drei weiteren Familienmitgliedern, darunter zwei Kinder im Schulalter, nachgewiesen worden. Die Familie befinde sich in Quarantäne. Bislang sei der Krankheitsverlauf mild.

Das Gesundheitsamt habe Kontaktpersonen unter anderem aus dem schulischen und beruflichen Umfeld ermittelt und informiert. Sie seien über mögliche Symptome und Schutzmaßnahmen aufgeklärt worden. Nach aktuellem Kenntnisstand gebe es bisher keine weiteren Ansteckungen, sagte eine Sprecherin.

Wie der Rheinisch-Bergische Kreis am Montagnachmittag mitteilte, wird die Schule der Kinder vorsorglich geschlossen. Die Schüler der Förderschule in Rösrath erhielten ab sofort bis einschließlich Freitag Distanzunterricht.

Bei Reise nach Afrika angesteckt

Der Rheinisch-Bergische Kreis erklärte, die Infektion der Familie gehe vermutlich auf die Reise eines Familienmitgliedes mit engen Kontakten zur einheimischen Bevölkerung in Afrika zurück.

Ein erster Fall von Mpox war Mitte Oktober in Köln nachgewiesen worden. Der Patient sei 33 Jahre alt und habe die Infektion wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land erworben, hieß es.

Höchste Alarmstufe für erhöhte Aufmerksamkeit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August wegen der neuen Virusvariante und der zunehmenden Mpox-Verbreitung in Afrika eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“ erklärt. Das ist die höchste Alarmstufe, die Behörden in aller Welt zu erhöhter Aufmerksamkeit bringen soll.

Das Mpox-Virus hat verschiedene Nagetiere in West- und Zentralafrika als natürliche Wirte. Affen und auch Menschen sind sogenannte Fehlwirte, an die die Erreger weniger gut angepasst sind. Das Virus weist zwei genetische Kladen (1 und 2) auf. Das internationale Mpox-Geschehen seit Mai 2022 ging vorwiegend auf Klade 2b zurück. Später kamen in Afrika vermehrt Ansteckungen mit dem Virus der Klade 1b hinzu, inzwischen sind auch international erste solche Fälle erfasst.

Von der Klade 2b wurden vom RKI bereits rund 3.800 Fälle bundesweit erfasst, der Großteil davon (rund 3.700) von Frühsommer bis Herbst 2022. Seit Sommer 2023 würden kontinuierlich Fallzahlen auf niedrigem Niveau - im ein- bis niedrigen zweistelligen Bereich pro Monat - gemeldet. Todesfälle wurden demnach in Deutschland noch nicht registriert. (dpa)

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