Hör-Gene

Weiteres Puzzleteil entdeckt

Einhundert Gene für das Hören braucht es. Doch offenbar gibt es noch mehr: Forscher aus Göttingen haben jetzt ein neues Gen entdeckt.

Veröffentlicht:

GÖTTINGEN (eb). Mindestens 100 Gene soll es geben, die vorwiegend für das Hören benötigt werden. Defekte an diesen Genen führen zu isolierten Schwerhörigkeiten und in einigen Fällen darüber hinaus zu Sehstörungen.

Jetzt hat ein internationales Forscherteam in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ein weiteres "Hör-Gen" identifiziert (AJHG 2012, online 13. September)

Bevor ein Ton wahrgenommen werden kann, muss die Schallinformation, die in das Ohr eintrifft, in Nervensignale umgewandelt werden, die dann bis zum Gehirn weitergeleitet werden.

Auf dem Weg dorthin müssen viele Faktoren präzise zu-sammenarbeiten, um die Information schnell und zuverlässig weiterzugeben. Dazu zählen auch viele Proteine, die unter anderem in Haarzellen verschiedenste Aufgaben übernehmen.

Sind deren kodierende Gene von Defekten betroffen, kann es zu erblichen Schwerhörigkeiten kommen. "Neu entdeckt haben wir jetzt, dass das Gen, welches für ein Kalzium-bindendes Protein (CaBP2) kodiert, für das Hören essentiell ist", wird Dr. Sarah Helfmann von der UMG in einer Mitteilung zitiert.

Das CaBP2 findet sich sowohl im Innenohr als auch in der Netzhaut des Auges. In den Haarzellen im Innenohr, so die Vermutung, bindet das Protein normalerweise Kalziumionen, die durch einen Ionenkanal in die Zelle einströmen, und so die Funktion dieses Kalzium-Kanals reguliert.

Ist das Protein defekt, sind die Kalziumionen-Bindeeigenschaft verändert und der Kalzium-Kanal kann nicht mehr ausreichend reguliert werden.

Mehr zum Thema

Phytotherapie

Tinnitus: Wege aus dem Teufelskreis

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EvidenzUpdate-Podcast

Hoffnung und Kollaps – wie Lecanemab uns herausfordert

Lesetipps
Ein sich auftürmender Geldstapel.

© Sascha Steinach/ZB/picture alliance

Finanzielle Lage der GKV

Zusatzbeiträge 2025: Hiobsbotschaften im Tagesrhythmus

 Hausarzt Werner Kalbfleisch

© Südwest Presse / Verena Eisele

Ende eines jahrelangen Verfahrens vor den Prüfgremien

Hausarzt geht mit XXL-Regress in die Rente

Die Forschenden nahmen die langfristigen Auswirkungen der essenziellen Metalle Kobalt, Kupfer, Mangan und Zink, sowie der nicht-essenziellen Metalle Arsen, Cadmium, Blei, Wolfram und Uran auf die kognitiven Funktionen in den Blick.

© Naeblys / Getty Images / iStock

Umweltbelastung

Metalle im Urin sind mit kognitivem Abbau assoziiert