RKI-Zahlen

Weniger HIV-Neuinfektionen in Deutschland

Zwar sinkt die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland weiter, ein Wert allerdings stagniert seit Jahren, wie aktuelle Zahlen des Robert Koch-Instituts belegen.

Anne BäurleVon Anne Bäurle Veröffentlicht:
§D-Illustration von Viren: In Deutschland geht die Anzahl der HIV-Neuinfektionen zwar zurück, die unerkannten Infektionsfälle stagnieren aber auf hohem Niveau.

§D-Illustration von Viren: In Deutschland geht die Anzahl der HIV-Neuinfektionen zwar zurück, die unerkannten Infektionsfälle stagnieren aber auf hohem Niveau.

© artegorov3@gmail / stock.adobe.com

Berlin. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland geht weiter zurück: Im Jahr 2018 haben sich etwa 2400 Personen mit HIV infiziert, ein Jahr zuvor waren es noch 2500 Neuinfektionen gewesen (siehe nachfolgende Grafik).

Das berichtet das Robert Koch-Institut (RKI) im aktuellen Epidemiologischen Bulletin (Epi Bull 46/19).

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Der positive Trend sei vor allem auf einen Rückgang der Neuinfektionen in der wichtigsten Betroffenengruppe – Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) – zurückzuführen. In dieser Gruppe verringerte sich die Zahl der geschätzten HIV-Neuinfektionen von etwa 2200 im Jahr 2013 auf 1600 Neuinfektionen im Jahr 2018 – ein Rückgang um 27 Prozent.

„Diese Entwicklung ist wahrscheinlich in erster Linie darauf zurückzuführen, dass es bei MSM gelungen ist, die Testbereitschaft zu steigern und die Testangebote auszuweiten“, heißt es in dem Bericht. Außerdem wirke sich die Empfehlung zu einem sofortigen Behandlungsbeginn positiv aus.

87.900 Menschen mit HIV-Infektion

Insgesamt lebten im Jahr 2018 geschätzt 87.900 Menschen mit einer HIV-Infektion, von denen allerdings etwa 10.600 Menschen nichts von ihrer Infektion wissen (siehe nachfolgende Grafik).

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

„Die Zahl der Menschen, die mit noch nicht diagnostizierter HIV-Infektion in Deutschland leben, stieg von etwa 8500 im Jahr 2001 auf etwa 10.900 im Jahr 2009 an und ist seitdem relativ konstant“, erinnert das RKI.

Um dieser Stagnation entgegenzuwirken, empfiehlt das Institut Niedergelassenen, Tests auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen den Leitlinien entsprechend anzubieten.

Als relevante Leitlinien nennt das RKI dabei:

Bei Symptomen, die auf eine HIV-Infektion hinweisen könnten, sollten Ärzte aktiv zu einem HIV-Test raten, werde vom Patienten selbst ein HIV-Test gewünscht, sollte dem nach Möglichkeit nachgekommen werden.

Positiver Trend

Seit 2015 empfehlen die HIV-Behandlungsleitlinien jede diagnostizierte HIV-Infektion in Deutschland umgehend antiretroviral zu therapieren.

Auch hier weist der RKI-Bericht auf einen positiven Trend: Der Anteil der Menschen mit diagnostizierter HIV-Infektion, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, ist von 78 Prozent im Jahr 2006 auf 93 Prozent im Jahr 2018 gestiegen.

„Etwa 95 Prozent dieser Therapien verliefen erfolgreich, es wurde also eine Viruslast von weniger als 200 Viruskopien / ml Blut erreicht“, heißt es in dem Bericht.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Bericht von EU-Behörde

Europa verfehlt Teilziele im Kampf gegen HIV und Hepatitis

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Real-World-Analyse von US-Versorgungsdaten-- Bei Einsatz von Sacubitril/Valsartan ist die Gesamtsterblichkeit signifikant geringer als bei Einsatz von ACEi/ARB.

© Springer Medizin Verlag

ARNI in der Primärtherapie der HFrEF

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Sequenzierung einer Biologika-Therapie bei MC: Effektivität von VDZ in Abhängigkeit der Therapielinie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Frühe versus personalisierte Therapie bei Morbus Crohn

Führt mehr als ein Weg zu einem besseren Behandlungsergebnis?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin
Tab. 1: Empfohlene Anfangsdosierungen von Ruxolitinib bei akuter und chronischer GvHD in Abhängigkeit vom Alter

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5, 6]

Graft-versus-Host-Erkrankung

JAK1/2-Hemmung jetzt für Kinder unter zwölf Jahren und in neuer Darreichungsform möglich

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?