WHO-Bericht
Zahl der Krebsdiagnosen steigt weltweit
Die Zahl neuer Krebsdiagnosen steigt einem Bericht zufolge weltweit. Im Jahr 2018 werden es demnach schätzungsweise 18,1 Millionen entdeckte Fälle sein.
Veröffentlicht:GENF. Krebserkrankungen bleiben weiterhin eine Herausforderung für die Medizin. Weltweit steigt die Zahl der dokumentierten Erkrankungen. Ursachen seien unter anderem die verbesserten Diagnosemöglichkeiten, das Bevölkerungswachstum und die längere Lebenserwartung der Menschen, teilte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in ihrem neuen Statistik-Report mit.
Demnach erhalten weltweit jeder fünfte Mann und jede sechste Frau im Leben eine Krebsdiagnose. Jeder achte Mann und jede elfte Frau sterben an Krebs. Die Zahl der krebsbedingten Todesfälle im Jahr 2018 schätzt die Agentur auf 9,6 Millionen.
Die meisten Todesfälle entstehen 2018 nach der IARC-Schätzung durch Lungen-, Darm-, Magen-, Leber- und Brustkrebs.
So viele Menschen sterben weltweit an den Hauptkrebsdiagnosen
- Lungenkrebs: knapp 1,8 Millionen Menschen
- Darmkrebs: 881.000 Menschen
- Magenkrebs: 783.000
- Leberkrebs: 782.000
- Brustkrebs: 627.000.
Europa stelle zwar nur 9 Prozent der Weltbevölkerung, habe aber 23,4 Prozent der weltweiten Krebsdiagnosen und gut 20 Prozent der tumorbedingten Todesfälle, heißt es weiter. Viele Krebserkrankungen seien vermeidbar, etwa Fälle von Lungenkrebs. In reicheren Ländern werden generell mehr Krebsfälle diagnostiziert als in ärmeren.
"Diese neuen Zahlen unterstreichen, dass angesichts des alarmierenden Anstiegs der globalen Krebslast noch viel zu tun ist und dass Prävention dabei ein Schlüsselrolle spielt", sagt IARC-Direktor Christopher Wild.
Auch Volker Arndt vom Deutschen Zentrum für Krebsforschung (DKFZ) in Heidelberg betont den Wert der Prävention: "Aktuelle Auswertungen des DKFZ haben gezeigt, dass über ein Drittel aller Krebsneuerkrankungen in Deutschland auf beeinflussbare Risikofaktoren zurückzuführen sind und potenziell vermeidbar wären."
Der Daten des neuen Reports 2018 sind aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden nach IARC-Angaben nicht mit früheren vergleichbar. (dpa)