Chronische Entzündungen durch Blutfette

Zuviel Apolipoprotein C3 schädigt Nieren und Gefäße

Patienten mit erhöhten Apolipoprotein C3-Werten im Blut haben ein erhöhtes Risiko, früh infolge von Nierenschäden oder Gefäßerkrankungen zu sterben.

Veröffentlicht:

Homburg. Patienten mit erhöhten Apolipoprotein C3-Werten im Blut haben ein erhöhtes Risiko, früh infolge von Nierenschäden oder Gefäßerkrankungen zu sterben.

Dies hat ein internationales Forscherteam um Dr. Timo Speer von der Universität des Saarlandes nachgewiesen (Nature Immunology 2019; online 9. Dezember), wie die Universität aus Anlass der Veröffentlichung mitteilt.

Auf molekularer Ebene hätten die Wissenschaftler aufgezeigt, wie Blutfette in Körperzellen wirken und die körpereigene Abwehr auf schädliche Weise mobilisieren.

Das Team um Speer hat Apolipoprotein C3 in den Fokus genommen. „Wir konnten zeigen, dass diese körpereigene Substanz in einer erhöhten Konzentration die Abwehrzellen so verändert, dass der Körper ähnlich wie bei einer bakteriellen Infektion reagiert.

Blutfette mit toxischen Eigenschaften

Durch biochemische Veränderungen entwickeln die Blutfette toxische Eigenschaften, die das angeborene Immunsystem aktivieren. Es entstehen Entzündungen, die im chronischen Verlauf die Nieren schädigen können oder zu einer Arterienverkalkung führen. Diese wiederum ist eine der Hauptursachen für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall“, wird Speer zitiert.

Der Zusammenhang zwischen chronischen Entzündungen, die durch erhöhte Werte dieser speziellen Blutfette ausgelöst werden, und Folgeerkrankungen wie Nierenversagen oder Herzinfarkte sei damit eindeutig belegt worden.

„Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse zu neuen Strategien bei der Behandlung und Prophylaxe dieser lebensverkürzenden Erkrankungen verhelfen“, so Speer. (mal)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gastbeitrag

Abnehmspritzen: Muskelmasse durch Fett austauschen

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Gewichtsverlauf der 25 Patientinnen im 10-jährigen Beobachtungszeitraum

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5]

Anhaltende Gewichtskontrolle über zehn Jahre

Gesündere Ernährung, mehr Bewegung und Fettreduktion durch Polyglucosamin L112

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Certmedica International GmbH, Aschaffenburg
Abb. 2: HUYGENS-Studie: Zunahme der Dicke der fibrösen Plaquekappe unter Behandlung mit Evolocumab oder Placebo (jeweils in Kombination mit einer lipidsenkenden Standardtherapie)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [18]

10 Jahre Hyperlipidemia Academy

Lipidologische Fachtagung feiert Jubiläum

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Amgen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung