10,5 Prozent mehr Lohn gefordert

Warnstreik an Berliner Krankenhäusern fortgesetzt

Die Gewerkschaft ver.di lässt nicht locker: An drei Standorten werden in Berlin Krankenhäuser bestreikt. An dem zweitägigen Ausstand beteiligen sich neben Pflegekräften auch Therapeuten und Hebammen.

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Mai Susabi, Alisha Joswiakowski und Julia Kim (v. l.) streiken für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.

Mai Susabi, Alisha Joswiakowski und Julia Kim (v. l.) streiken für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.

© Madlen Schäfer

Berlin. Die Gewerkschaft ver.di führt am 6. und 7. März ihren Warnstreik an Berliner Krankenhäusern fort. Mitarbeiter der öffentlichen Berliner Krankenhauskonzerne Vivantes und Charité und beim Jüdischen Krankenhaus sind an diesen beiden Tagen zum Warnstreik aufgerufen.

Neben Pflegekräften, Therapeuten und Hebammen legen auch die Reinigungskräfte, das Service-Personal, die Handwerker, das Küchenpersonal sowie die Gärtner bei Vivantes ihre Arbeit nieder. Streikposten hat es an den jeweiligen Standorten sowie eine Streikkundgebung am Franz-Mehring-Platz gegeben.

„500 Euro mehr für alle”

„Wir halten die Gesundheitsversorgung dieser Stadt jeden Tag am Laufen. Doch von Anerkennung und Wertschätzung keine Spur! Wir halten an unserer Forderung fest: 500 Euro mehr für alle und 10,5 Prozent Lohnerhöhung“, sagte Renate Schaffernicht, Pflegekraft an der Charité, im Vorfeld des Streiks. Die Tarifrunde verlief bislang ergebnislos.

Die Gewerkschaft fordert für die 2,5 Millionen Beschäftigten rückwirkend ab dem 1. Januar 2023 10,5 Prozent mehr Gehalt pro Monat - mindestens aber 500 Euro und 200 Euro für Auszubildende bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Das bisherige Angebot von der Arbeitgeberseite sieht eine Erhöhung des Lohns von drei Prozent zum 1. Oktober 2023 und einer weitere Erhöhung um zwei Prozent zum 1. Juni 2024 vor. „Das Angebot ist eine Frechheit. Für jeden, der in der Corona-Pandemie im Gesundheitswesen arbeiten musste, ist das ein Schlag ins Gesicht”, sagte Alisha Joswiakowski am Montag gegenüber der Ärzte Zeitung.

Sie arbeitet auf der Intensivstation der Charité in Mitte. „Ich liebe meinen Job, aber folgende Generationen werden sich für diesen Beruf nicht mehr entscheiden”, so Joswiakowski.

Arbeitsbedingungen müssen besser werden

Ihre Kollegin Julia Kim beteiligte sich am Montag am Streik, um mehr Aufmerksamkeit für den Pflegenotstand zu bekommen. „Es braucht mehr Aufklärungsarbeit”, sagte sie. Die derzeitigen Arbeitsbedingungen seien die Ursache, warum es kaum noch Nachwuchs gibt.

„Wir brauchen Gesundheit in der Stadt und wir müssen zusehen, dass wir diese auch in Zukunft erhalten”, so Antje Schönrock, die seit 33 Jahren als Physiotherapeutin am Vivantes Klinikum Friedrichshain arbeitet.

„Ich war bei allen Streiks in der Vergangenheit dabei und glaube, dass wir unsere Forderungen durchsetzen können”, sagte Gabriele Urbansky, die in der Radiologie an der Charité arbeitet. Die dritte Verhandlungsrunde zwischen Verdi und den Arbeitgebern findet Ende des Monats, am 27. März, statt. (mas)

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