Krankenkassen
AOK-Zahlen in Schleswig-Holstein: Rückgang bei Check-up
Kiel. Im vergangenen Jahr hat nur etwa jeder achte Schleswig-Holsteiner die Möglichkeit genutzt, einen Gesundheits-Check-up bei seinem Hausarzt vornehmen zu lassen. Der Anteil sank von 20,7 Prozent im Jahr 2019 auf 12,9 Prozent in 2020. Diese Zahlen nannte kürzlich die AOK Nordwest, die zugleich von einem kontinuierlichen Rückgang berichtet – im Jahr 2016 lag die Inanspruchnahme laut AOK noch bei 24,4 Prozent.
Die aktuelle Inanspruchnahme ist für AOK-Vorstandschef Tom Ackermann „zu wenig“. „Die Corona-Pandemie hat sicher einen Teil dazu beigetragen und zu einem weiteren Rückgang geführt, da die Menschen unter den Pandemiebedingungen Arztbesuche vermeiden wollten. Allerdings sollte jeder daran denken, dass ein gründliches Durchchecken vor allem der Früherkennung von Krankheiten dient, die schon im Frühstadium gut zu diagnostizieren sind und wirksam behandelt werden können“, sagte Ackerman, der den Check-up empfiehlt, damit lebensstilbedingte Risikofaktoren vom Arzt angesprochen werden.
Seit einer Änderung in 2019 haben gesetzlich Versicherte nicht mehr alle zwei, sondern nur noch alle drei Jahre Anspruch auf den Gesundheits-Check-up. Nach Auskunft der AOK Nordwest ist der Rückgang der Inanspruchnahme aber nicht auf das veränderte Intervall zurückzuführen. Dies sei in der Auswertung statistisch berücksichtigt worden.
Wie berichtet, ist das Screening auf Hepatitis B und C als Zusatzpauschale (EBM-Nr. 01734) seit Monatsbeginn neu im EBM: Versicherte ab 35 Jahren haben im Rahmen des Check-ups einmalig den Anspruch, sich auf die Viruserkrankungen Hepatitis B und C testen zu lassen. Übergangsweise darf dies auch außerhalb des Check-ups gemacht werden. (di)