Krankenhäuser berichten

Angespannte Corona-Lage in Schleswig-Holstein

Das Uniklinikum Schleswig-Holstein erwartet, dass wegen der steigenden Corona-Inzidenzen planbare Operationen bald wieder verschoben werden müssen. Beschäftigten wurden alle Dienstreisen untersagt.

Veröffentlicht:
Am Uniklinikum Schleswig-Holstein stellt man sich schon wieder auf größere Belastungen durch Coronapatienten ein.

Am Uniklinikum Schleswig-Holstein stellt man sich schon wieder auf größere Belastungen durch Coronapatienten ein.

© picture alliance/dpa | Frank Molter

Kiel. Von einer „landesweit sehr angespannten Lage“ berichtet Schleswig-Holsteins neue Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) nach einer landesweiten Telefonkonferenz mit den an der COVID-19-Versorgung teilnehmenden Krankenhäusern.

Noch am Tag ihrer Vereidigung appellierte von der Decken deshalb an die Menschen im Norden, Verantwortung zu übernehmen und bei einer Erkrankung oder Infektion zu Hause zu bleiben. Zusammen mit Klinikvertretern erinnerte sie an die erprobten Schutzmaßnahmen, die wieder ernst zu nehmen seien.

Lesen sie auch

„Insgesamt ist die Lage in den Kliniken landesweit sehr angespannt. Das liegt auch am hohen Krankenstand, der die Mitarbeitenden der Krankenhäuser besonders betrifft“, sagte von der Decken. Wer krank oder infiziert sei, könne eine Weitergabe der Infektion durch Isolation bremsen.

„Übernehmen Sie Verantwortung und schützen Sie auch die, die schwere Krankheitsverläufe haben könnten“, betonte von der Decken, die sich zugleich bei allen Beteiligten in Kliniken und im ambulanten Bereich für deren Einsatz bedankte.

Lesen sie auch

Hotspot „Kieler Woche“

Die Krankenhausgesellschaft (KGSH) bestätigte die Lageeinschätzung. „Wir sehen deutlich mehr Patienten mit und wegen einer Corona-Infektion, die krankenhaushygienisch isoliert mit hohem Aufwand versorgt werden müssen“, sagte Carmen Brinkmann von der KGSH.

Auch das normale Patientenaufkommen in den Notaufnahmen und Stationen sei derzeit „kapazitätsrelevant auffällig“. Brinkmann sieht die Kliniken „an der Grenze des Machbaren“.

Carsten Hilbert vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) sieht die erst für den Herbst erwartete Welle in Schleswig-Holstein bereits angekommen. Er erwartet, dass es zu Einschränkungen in der Versorgung planbarer, nicht verschiebbarer Eingriffe oder Konsultationen kommen wird.

Das UKSH berichtete, dass mehrere Krankenhäuser im Land bereits Stationen und Fachbereiche schließen mussten, um die Lage beherrschbar zu halten.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Für Mitarbeitende am UKSH wurden alle Dienstreisen bis auf weiteres untersagt. Begründung: „Es werden alle zur Verfügung stehenden Kapazitäten in den Kliniken und Notaufnahmen gebraucht, um relevante akute Erkrankungen mit dem vorhandenen Personal versorgen zu können.“

Besonders angespannt ist die Lage in und um die Landeshauptstadt Kiel. Einer der Gründe für diesen Hotspot dürfte die kürzlich beendete „Kieler Woche“ sein, die erstmals seit Corona wieder ohne Einschränkungen gefeiert wurde und drei Millionen Besucher angezogen haben soll. (di)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

MVZ

Augenärzte stellen sich gegen Investoren mit Marktmacht

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Fallbericht

Schäden an der Netzhaut nach dem Haarefärben

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?