Krankenhaus-Umwandlung

Appell zum Erhalt beider Standorte der sächsischen Muldentalkliniken

Lediglich Grimma soll als stationärer Krankenhausstandort erhalten bleiben. In Wurzen sollen nur noch ambulante Operationen stattfinden. Dagegen gibt es Widerstand.

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Von den Muldentalkliniken in Sachsen soll nur Grimma als stationärer Krankenhausstandort erhalten bleiben.

Von den Muldentalkliniken in Sachsen soll nur Grimma als stationärer Krankenhausstandort erhalten bleiben.

© Robert Grahn/ZB/euroluftbild.de/picture alliance

Wurzen/Grimma. Die Linken im sächsischen Landtag verlangen, dass díe Muldentalkliniken an beiden Standorten in Grimma und Wurzen bestehen bleiben. „Der Landkreis als Eigentümer steht in der Verantwortung, den Betrieb abzusichern“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper, Sie rate davon ab, weitreichende Entscheidungen zu treffen, bevor die Reform der Krankenhausfinanzierung auf der Bundesebene beschlossen sei.

Bisher ist vorgesehen, dass bei der Klinik im Landkreis Leipzig nur Grimma als stationärer Krankenhausstandort erhalten bleiben soll. In Wurzen sollen nur noch ambulante Operationen stattfinden. Die Zahl der Betten soll von 355 auf 253 sinken. 55 Vollzeitstellen sollen verschwinden. Von diesen 55 Stellen wären 35 Arztstellen betroffen. Derzeit arbeiteten an den Muldentalkliniken 977 Menschen, viele davon allerdings in Teilzeit.

Austritt aus dem Kommunalen Arbeitgeberverband?

Die Geschäftsführung spricht sich „dringend“ für den Austritt aus dem Kommunalen Arbeitgeberverband aus. Dann seien „individuelle Tariflösungen vor Ort“ möglich. Über das Sanierungskonzept soll an diesem Mittwoch der Kreistag des Landkreises entscheiden. Außerdem soll er darüber beraten, ob das Krankenhaus ein Darlehen von zehn Millionen Euro erhalten soll.

„Freistaat und Landkreis müssen Mittel bereitstellen, damit die Versorgung nicht eingeschränkt wird“, sagte die Linken-Abgeordnete Kerstin Köditz. „Die neue Hausspitze muss gemeinsam mit dem Kreistag sowie dem Landrat als Gesellschafter ein zukunftsfähiges Konzept für den Erhalt beider Standorte erarbeiten.“

Grundlage für die Entscheidung des Kreistags bildet ein Sanierungskonzept, laut dem ohne einen Sparkurs eine ungesteuerte Insolvenz, die Schließung beider Standorte in Wurzen und Grimma sowie die Zerschlagung der Muldentalkliniken drohten. Ein Grund dafür sei unter anderem der Rückgang der Bettenauslastung von 79,9 Prozent im Jahr 2016 auf nun 55,1 Prozent. Außerdem sei das Krankenhaus in Wurzen baulich nicht geeignet und die Ertüchtigung mit deutlichen Mehrkosten verbunden. Zwischen dem Entbindungsbereich sowie dem OP, der Intensivstation und der Kinderstation gebe es zu lange Wege. Daran würden auch Umbaumaßnahmen nichts ändern. (sve)

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